Bei 14 chronisch magersüchtigen Frauen setzten kanadische Forscher die Hirnelektroden ein. Dabei werden die Elektroden in einer aufwändigen Operation ins Hirn gesetzt. In der Area subcallosa regten dann gezielte Stromstösse die Hirnregion an, die für die affektive Kontrolle zuständig ist und wo auch das Selbstwahrnehmungs- und Belohnungssystem liegen.
Danach normalisierte sich das Essverhalten bei mehr als der Hälfte der Frauen. Neun erreichten eine deutliche Gewichtszunahme, acht einen BMI über 17. Vor der Implantation lag der BMI der Frauen zwischen 11 und 16. Ein normaler BMI liegt bei mindestens 18,5. In der Regel dauerte es etwa drei Monate, bis die Frauen zunahmen.
Fünf Patientinnen profitierten nicht von der Tiefenhirnstimulation. Bei ihnen blieb der BMI konstant niedrig oder nahm nur geringfügig zu. Deutlich stabilisiert hatte sich nach einem Jahr auch der psychische Zustand der Frauen.