Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum (Tox) registrierte in der letzten Woche drei Unfälle durch Vipern-Bisse. Zwei Fälle betrafen Erwachsene, die beim Wandern gebissen wurden. In einem Fall war ein Kind involviert, das beim Spielen im Garten einen Schmerz spürte und die typischen Bissmarken der Viper sowie eine Schwellung zeigte. Diese Ereignisse sind für die Jahreszeit ungewöhnlich. Normalerweise erhält das Tox die ersten Anfragen zu Bissen durch einheimische Giftschlangen Ende April bis Anfang Mai. Ursache für die bereits jetzt auftretenden Schlangenbisse nicht die Zunahme der Giftschlangenpopulation, vielmehr könnte das schöne Wetter Grund dafür sein: Die Vipern geniessen die ersten Sonnentage und durch die erhöhte Aktivität aufgrund der Paarungszeit dürfte die Fluchtreaktion etwas vermindert sein.
Schlangenbisse können einfach vermieden werden: In entsprechendem Gelände sollte man nicht barfuss gehen, beim Aufheben von Steinen oder Brettern oder bei Handgriffen an unübersichtlichen Stellen (Holzstössen, Steinhaufen) sollte man vorsichtig sein und Versteckmöglichkeiten für Schlangen um Wohnhäuser beseitigen. Die wichtigste Vorsichtsmassnahme ist aber, die Schlange nicht anzufassen und ihr Gelegenheit zur Flucht zu geben.
Bei Bissen ab ins Spital
Schlangenbisse sind weniger gefährlich als allgemein angenommen. In der Schweiz ist seit 1960 ein einziger Todesfall durch Giftschlangenbiss vorgekommen. Dennoch: Ein Biss kann durchaus schwere Vergiftungssymptome verursachen und den Einsatz eines Gegengifts nötig machen. Deshalb soll jeder Verunfallte nach einem Vipern-Biss unverzüglich ins Spital gebracht werden. Über geeignete Erste-Hilfe-Massnahmen informiert im Notfall das Tox (Tel. 145 oder 044 251 51 51).