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Blinkende Lichter wecken den Spielteufel

Spielcasinos sind ebenso aufregend wie gefährlich. Nach einigen Gewinnen beginnen viele Besucher, mehr zu setzen. Das Verhalten wird riskanter, das gewonnene Geld ist bald wieder verspielt. Um die Hintergründe der Spielsucht zu untersuchen, haben kanadische Forscher Ratten ins Spielcasino gesetzt.

Ein Team von Wissenschaftler der University of British Columbia (UBC) hat eine Versuchsanordnung eingerichtet, in der Ratten um Futter spielen konnten. Dazu bauten sie einen Käfig mit einer Art Spielautomaten mit zwei Knöpfen. Je nach dem, welchen Knopf die Ratten drückten, gewannen oder verloren sie ihren Futtereinsatz, und das wie bei einem Glücksspiel rein nach Zufall.

Aus Ratten werden Spielsüchtige

Ergänzt wurde diese Anordnung mit blinkenden Lichtern und piepsenden Tönen, wie man sie aus einem Casino kennt. Dabei kam heraus: Ratten, die während des Spiels mit diesen Lichtern und Tönen stimuliert wurden, gingen grössere Risiken im Spiel ein als Ratten, die diese Stimulation nicht hatten. Daraus schliessen die Forscher, dass die Umgebung in einem Casino den optimalen Nährboden für das Entwickeln einer Spielsucht ist.

Dopaminblocker bremst die Risikolust

In einem zweiten Schritt haben die Forscher die Ratten mit einem Medikament behandelt, welches einen Rezeptor für Dopamin blockiert. Dopamin ist ein Neurotransmitter im Gehirn und sowohl am Belohnungssystem als auch am Entstehen von Suchterkrankungen beteiligt.

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Und siehe da: Die Ratten, die das Medikament erhalten haben, legten kein erhöhtes Spielrisiko mehr an den Tag.

Die Studienautoren hoffen, dass ihre Resultate in der Behandlung von Spielsucht und anderen Suchterkrankungen helfen können. In Zukunft sollen Medikamente entstehen, die ähnlich wirken wie die Ratten-Medikamente und so den Drang nach Glücksspiel reduzieren.

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