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Dem Lispeln «Tschüss» sagen

Kleine Sprachstörungen können liebenswert sein – oder Betroffene in den Wahnsinn treiben. Doch auch im Erwachsenenalter sind Therapien höchst effektiv.

Für Marcel Reich-Ranicki war das Lispeln Markenzeichen. Erwachsene schämen sich aber oft, wenn sie einzelne Buchstaben oder Laute nicht korrekt aussprechen. Das muss heute nicht mehr sein. Auch bei Erwachsenen können Sprachfehler korrigiert werden.

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Wenn Buchstaben nicht korrekt ausgesprochen werden können, spricht man heute in der Logopädie nicht mehr von einem Sprachfehler, sondern von einer Sprachstörung. «Lispeln oder Zischen stört die Kommunikation», erklärt die Logopädin Barbara Hofer. In ihrer Praxis in Bern lehrt sie nicht nur Buben und Mädchen die korrekte Aussprache. Zu ihren Kundinnen und Kunden gehören Studenten, genauso wie Dozenten, Diplomaten, Leute, die in der Öffentlichkeit stehen oder öffentlich auftreten müssen. «Eine Sprachstörung im Erwachsenenalter hemmt die Menschen im Alltag und sie empfinden ihre Aussprache als Makel», sagt die Logopädin.

Sie rechnet mit einem halben bis zu einem dreiviertel Jahr, um einer Sprachstörung Herr zu werden. Gelernt wird der korrekte Einsatz der Zunge, die richtige Atmung und natürlich die Aussprache – nicht mit Kinderversen, sondern mit Texten aus der Tageszeitung, mit Gedichten aber auch Zungenbrechern. Bei medizinischer Notwendigkeit bezahlt sogar die Grundversicherung die Lektionen. «Am besten spricht man mit dem Hausarzt oder vereinbart einfach mal eine Probelektion bei einer Logopädin», empfiehlt Barbara Hofer.

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