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Dicke Haustiere: Jedes Leckerli zählt!

Immer mehr Hunde und Katzen in der Schweiz sind übergewichtig. Das ist meist die Schuld der Halter.

Gut die Hälfte aller Schweizer Hunde und Katzen sind zu dick. Das besagen jedenfalls Schätzungen der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin, die kürzlich in der «Aargauer Zeitung» publiziert wurden.

Neu ist die Erkenntnis nicht – für viele Tierhalter aber wohl trotzdem überraschend. Denn als übergewichtig nehmen die meisten ihre Lieblinge gar nicht wahr. Und schlimmer noch: Sie tragen aktiv zum Übergewicht bei.

Liebe geht durch den Magen

Hier ein Hundekeks, da ein Katzenstick: Haustierhalter lieben es, ihre Lieben mit Leckereien zu verwöhnen. So kommt über den Tag schnell eine Kalorienmenge zusammen, die weit über dem eigentlichen Bedarf der Vierbeiner liegt. Und dann passiert dasselbe wie beim Menschen: Was an Energie nicht verbraucht wird, wird vom Körper als Reserve für schlechte Zeiten eingelagert. Mit denselben negativen Folgen wie bei Zweibeinern: Gelenkbeschwerden, Diabetes oder Fehlfunktionen der Schilddrüse.

Ob eine Katze oder ein Hund übergewichtig sind, lässt sich einfach beurteilen. Solange man die Rippen noch spürt, ist das Gewicht im grünen Bereich. Andernfalls lohnt es sich, beim Tierarzt eine genauere Untersuchung zu machen.

Das richtige Mass finden

Besteht erst einmal massives Übergewicht, fällt es den Tieren nicht minder schwer als uns, dieses wieder loszuwerden. Was nicht zuletzt – oder vor allem – an den Gewohnheiten von Frauchen oder Herrchen liegt. Weniger Füttern fällt schwer; erst recht, wenn einem der gut gemeinte Futterentzug vorwurfsvolle Blicke vom Liebling einträgt.

Was tun? Grundsätzlich nur so viel füttern, wie es für das Tier tatsächlich angemessen ist. Jüngere Katzen verbrauchen mehr Energie als ältere, grössere Katzen mehr als kleinere, Zimmerkatzen weniger als solche mit Auslauf.

Faustregel für ausgewachsene Katzen:

  • wenig Aktivität: 60 kcal/kg
  • durchschnittliche Aktivität: 70 kcal/kg
  • hohe Aktivität: 80 kcal/kg

Nassfutter hat im allgemeinen einen geringeren Energiegehalt als Trockenfutter. Und auch bei den Snacks gibt es Unterschiede. Solche aus getrocknetem Fisch oder Fleisch fallen in der Regel weniger ins Gewicht als solche mit Getreide und Zucker.

Auch die Belohnungen fallen ins Gewicht

Bei Hunden wird zur Berechnung des täglichen Kalorienbedarfs gerne der RER (Resting Energy requirement) verwendet. Das Körpergewicht x 30 + 70 ergibt den Grundbedarf für das Aufrechterhalten der lebenserhaltenden Körperfunktionen. Je nach Art und Grad der Aktivität wird dieser Wert mit einem Faktor von 1 (Ziel: Gewichtsabnahme) bis 8 (säugende Hündin) multipliziert, was schliesslich die idealerweise zu verfütternde Anzahl Kalorien ergibt.

Was bei Hunden gerne vergessen geht: Auch die laufend abgegebenen Belohnungs-Leckerli tragen zur Energiezufuhr bei. Diese Kalorien sollten bei den Hauptmahlzeiten berücksichtigt werden.

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