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Ein Chip für das optimale Kunstgelenk

40'000 Personen erhalten jedes Jahr in der Schweiz ein künstliches Gelenk – vor allem Knie- oder Hüftprothesen. Doch leider ist deren Lebensdauer im Schnitt auf 15 Jahre begrenzt. Das wollen jetzt Experten aus dem Welschland verbessern.

Auch Prothesen nützen sich ab – je schlechter sie sitzen, desto schneller lockern sie sich und desto stärker nützen sie sich ab. Deshalb ist die exakte Platzierung von jeher ein kritischer Punkt. Ein Winkel, der nur zwei oder drei Grad vom Optimum abweicht, kann schon Probleme bereiten. Denn mit jedem Prothesentausch wird es für die Ärzte schwerer, ein für den Patienten optimales Ergebnis zu erzielen.

Ärzte können sich bislang beim Einsetzen nur auf ihre Erfahrung verlassen. Selbst nach der Operation ist es schwierig zu beurteilen, ob das Implantat perfekt sitzt. Dieses Problem soll nun ein kleiner Chip lösen. An der ETH Lausanne haben Forscher das Verfahren an einem Roboterknie getestet. Die Idee: Der Chip registriert Bewegungsinformationen und übermittelt die Daten drahtlos – und zwar genau die Daten, die bislang fehlten: Er zeichnet den Winkel auf, in dem sich das Gelenk gerade befindet und er meldet, welche Kräfte und welcher Druck auf das Knie wirken. So können Haltungsschäden vermieden werden, indem auch die Reha noch spezifischer auf den einzelnen Patienten ausgerichtet werden kann.

Schon in diesem Jahr sollen die Chip-Prothesen erstmals auch bei Menschen eingesetzt werden.

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