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Ein gutes Leben mit der neuen Lunge

Vor etwas mehr als fünf Jahren wartete Ivan Skrbec sehnlichst auf eine neue Lunge. Sein Atemorgan funktionierte nur noch zu einem Drittel. Seine Krankheit – Cystische Fibrose – kostete ihn fast das Leben. Nach langem Bangen kam der erlösende Anruf im Dezember 2010. Wie geht es ihm heute?

Seit der Geburt bestimmt die Cystische Fibrose das Leben des heute 24-Jährigen. Die Stoffwechselerkrankung ist genetisch bedingt. Die Drüsen von Ivan Skrbec produzierten ein zähflüssiges Sekret in der Lunge. Seine Lunge verschleimte zunehmend.

Mit 19 Jahren funktionierte seine Lunge nur noch zu einem Drittel. Ohne zusätzlichen Sauerstoff hätte er nicht mehr überleben können. Eine Spenderlunge war die einzige Hoffnung.

Weltpremiere bei der Operation

Im Dezember 2010 war es dann soweit. Nach über 18 Monaten Warten stand eine Spenderlunge zur Verfügung. Doch das fremde Organ war so gross, dass sogar eine zweite Person auf der Warteliste für eine Transplantation in Frage kam. Innert weniger Stunden entschied das Operationsteam um Thoraxchirurg Walter Weder, dass eine Doppeloperation möglich wäre.

Die Spenderlunge wurde so vorbereitet, dass die Ärzte das Organ auf Ivan Skrbec und den zweiten Empfänger aufteilen konnten. Eine Operation, die es so noch nie gegeben hatte. Die beiden wurden gleichzeitig in zwei nebeneinander liegenden Operationssälen operiert. Das Vorhaben gelang, die aufgeteilten Lungenlappen begannen nach einer langen und aufwändigen Operation zu funktionieren.

Bereits fünf Wochen später hatte sich Ivan Skrbecs Gesundheitszustand deutlich verbessert. Die fremde Lunge funktionierte einwandfrei. Seine Dankbarkeit dem Spender gegenüber war gross, denn endlich konnte er wieder trainieren und etwas unternehmen ohne gleich ausser Atmen zu geraten.

Wie lebt er heute?

Heute, fünf Jahre nach der Operation, geht es Ivan Skrbec sehr gut. Zwar muss er täglich viele Medikamente nehmen, damit sein fremdes Organ vom Immunsystem nicht abgestossen wird. Doch er kann wieder ein normales Leben führen. Durch seine Krankengeschichte wuchs auch sein Interesse an der Medizin. Nach einem Praktikum in einem Spital plant er nun, Arzt zu werden.

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