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Fokale Dystonie
Aus 100 Sekunden Wissen vom 25.11.2013. Bild: Keystone
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Fokale Dystonie – Die Musikerkrankheit

Für Musiker ist es der Super-Gau: Ein einzelner Finger entwickelt ein Eigenleben und funktioniert nicht mehr richtig.

Wenn Flötistinnen plötzlich bestimmte Töne nicht mehr spielen können oder Pianisten mit der Beweglichkeit ihrer Finger kämpfen, kann dem eine sogenannte fokale Dystonie zugrunde liegen. Bei einer Dystonie handelt es sich um eine Art von Bewegungsstörung, die wahrscheinlich neurologische Ursachen hat. «Fokal» bedeutet, dass dabei nur ein lokal begrenzter Bereich betroffen ist – wie eben ein Fingergelenk oder auch einzelne Muskelpartien um den Mund, wie es Blasmusiker immer wieder erleben. Klassische Musiker kämpfen häufiger mit der feinmotorischen Bewegungsstörung als zum Beispiel Jazzer.

Ein Prozent der Musiker sind vom «Musikerkrampf» betroffen. Ein prominenter Vertreter ist Robert Schumann, dessen Pianistenkarriere an einem unwillkürlich verkrampften Mittelfinger seiner rechten Hand scheiterte. Der Prozess beginnt meist schleichend, und die Musiker versuchen, das spürbare Defizit durch verstärktes Üben zu kompensieren – was sich in vielen Fällen aber gegenteilig auswirkt.

Besser ist es, schnell mit der Behandlung, zum Beispiel mit Botulinumtoxin oder anderen Medikamenten sowie Entspannungstechniken, zu beginnen. Leider gibt es dafür aber keine Erfolgsgarantie. In vielen Fällen bessert sich die Symptomatik, eine komplette Heilung ist aber nur selten möglich, denn nicht zuletzt sind die Ursachen der Störung, die vor allem im Erwachsenenalter auftritt, noch unklar.

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