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Knospen an einem Zweig
Legende: Im Frühling stehen alle Zeichen auf Neuanfang. imago

Frühling: Die Lust am Neuanfang

Ob es Frühlingsgefühle wirklich gibt und wie sie entstehen, ist alles andere als nachgewiesen. Klar aber ist: Im Frühling wächst die Lust auf Neues.

Wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Menschen aus ihren Häusern treiben, lässt es sich kaum verleugnen: Gute Laune macht sich breit, Menschen gehen wieder offener aufeinander zu, alle tanken neue Energie, viele vertreiben mit dem Frühlingsputz den Winter aus den Räumen. Kurzum: Frühlingsgefühle machen sich breit.

Wenn Wissenschaftler sich etwas so diffusem wie individuellem wie «Frühlingsgefühlen» annähern, betrachten sie erst einmal die äusseren Gegebenheiten: Die Tage werden länger, die Menschen bekommen wieder mehr Licht. Die Temperaturen steigen, die Menschen passen sich daran mit leichterer Kleidung an. Pflanzen spriessen, die Farben der Natur verändern sich, und mit ihnen auch die Gerüche.

Schöne Erinnerungen

Die sinnlichen Reize wirken direkt auf die Psyche. Gerüche rufen Erinnerungen wach, die ohne Umwege positiv aufs Gemüt wirken. Licht ist ein bekanntes Antidepressivum, wärmende Sonnenstrahlen tun jedem gut. Optische Reize wecken aus dem Winterschlaf und regen dazu an, die Umwelt wieder stärker wahrzunehmen.

Geht man der Sache einen Schritt tiefer auf den Grund, kommen die Hormone ins Spiel, allen voran das Melatonin. Die genauen Zusammenhänge rund um die Frühlingsgefühle kennt man nicht. Bekannt ist, dass Licht einen direkten Einfluss auf die Ausschüttung des sogenannten Schlafhormons hat.

Während das Melatonin im dunklen Winter in grösseren Mengen nachweisbar ist, nimmt der Level im Frühling und Sommer ab – den längeren Tagen sei Dank. In der Folge fühlen sich die Menschen wieder wacher und fitter.

Glückshormone im Frühling

Auch zwischen den Hormonen Dopamin und Serotonin und Licht ist ein Zusammenhang bekannt: Serotonin gilt als Glückshormon, das wichtig für die Datenübermittlung ist.

Bekannt ist, dass der Serotoninspiegel bei Depressiven verändert ist. Im Winter ist er generell niedriger. Im Frühjahr steigt er wieder an – aber nicht bei allen Menschen in der gleichen Menge. Dopamin beeinflusst den inneren Antrieb.

Das Problem: Genau wie viele andere Botenstoffe im Gehirn lassen sich weder Serotonin noch Dopamin oder Melatonin im Blut nachweisen. Anders sieht es dagegen mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin aus: Manche Menschen haben in Frühling und Sommer grössere Mengen im Blut, die sie aktiver machen können und nebenbei bewirkt, dass Menschen nicht mehr so leicht frieren.

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