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Fühlen statt sehen beim Gehen

Sehende kümmern sie meist wenig – für blinde und sehbehinderte Fussgänger sind sie eine unverzichtbare Orientierungshilfe: Taktil-visuelle Markierungen weisen an neuralgischen Orten den Weg.

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Von A nach B kommen – Für sehende Menschen eine Selbstverständlichkeit, für Personen mit eingeschränktem Sehrvermögen eine alltägliche Herausforderung. Besonders im öffentlichen Raum, wenn es darum geht, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, ergeben sich vielfältige Probleme: Haltestellen, Buseinstiege, Abfahrtsgleise und Treppenabgänge sollen auch in hektischer Umgebung gefunden und rechtzeitig wahrgenommen werden können; das selbstständige Umsteigen zwischen zwei Verkehrsmitteln will selbstständig bewältigt sein. Taktil-visuelle Markierungen  leisten hierzu einen wesentlichen Beitrag. Die reliefartig erhöhten und kontrastreichen weissen Linien lassen sich mit dem weissen Stock ertasten resp. bei genügendem Restsehvermögen optisch wahrnehmen.

Im November 1997 wurde im Hauptbahnhof Zürich das erste grössere Leitliniensystem der Schweiz realisiert. Es wurde in Zusammenarbeit mit den SBB, mit Organisationen des Blindenwesens und mit der Fachstelle anhand verschiedener Testphasen entwickelt. Das «Leitliniensystem Schweiz» gilt mittlerweile als Standard für taktil-visuelle Markierungen. Blinde und sehbehinderte Fussgänger werden durch die leicht erhobenen Markierungen auf Gefahrensituationen, auf Etappenziele, an denen sie eine Entscheidung treffen müssen oder auf ein Leitliniensystem als Orientierungshilfe aufmerksam gemacht.

Die Gesundheits-Sendung «Puls» hat sich gemeinsam mit einer Sehbehinderten auf die Spur der rätselhaft erscheinenden Markierungen gemacht. Die heute 20-jährigen Daniela Moser  verlor mit 5 Jahren ihr Augenlicht und ist auf das Leitliniensystem als Orientierungshilfe angewiesen. Im Interview erzählt Daniela Moser, wie sie mit Hilfe dieser Leitlinien durch Bahnhöfe und andere Verkehrsknotenpunkte kommt.

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