Im Kampf gegen die gefährliche asiatische Tigermücke startet die Schweiz ein nationales Überwachungsprogramm. Denn das Insekt droht sich bald auch im Norden der Schweiz auszubreiten. Bereits wurde die Tigermücke, die gefährliche Tropenkrankheiten überträgt, in Deutschland entdeckt.
Bisher wurde die asiatische Tigermücke hierzulande vor allem im Süden der Schweiz, im Kanton Tessin, nachgewiesen. Doch auch nördlich der Alpen muss künftig mit diesen gefährlichen Mücken gerechnet werden. Es sei tatsächlich so, dass die Tropen etwas näher gerückt seien, sagt Pie Müller vom schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut in Basel.
Auch in Frankreich werde die Mücke beobachtet. Dort wandere sie entlang des Rhône-Tals in Richtung Norden. «Daher ist es nicht auszuschliessen, dass die Mücke auch andernorts als im Tessin in die Schweiz eingeschleppt wird.»
Überträger gefährlicher Krankheiten
Weil diese eingeschleppten Mücken unter anderem das lebensbedrohliche Dengue-Fieber übertragen, will es nun auch das Bundesamt für Umwelt ganz genau wissen: Es hat dazu ein nationales Pilotprojekt zur Überwachung der asiatischen Tigermücke gestartet. Studienleiter Müller hat dazu vor wenigen Wochen gegen 250 Fallen ausgelegt, auf denen möglicherweise eingeschleppte Tigermücken ihre Eier ablegen.
Die Fallen wurden vor allem entlang der Autobahnen aufgestellt. Aber auch an anderen potentiellen Eintrittstellen der Mücke wie Flughäfen oder Bahnhöfen seien solche Fallen platziert worden, so Müller. Bereits wurden die ersten Fallen samt Eiern eingesammelt. Sie werden nun von den Spezialisten im Kanton Tessin molekularbiologisch untersucht, die Resultate liegen noch nicht vor.
Inzwischen relativiert Müller die akute Gefahr der Tigermücke: Man müsse die Insekten sicher ernst nehmen, doch es sei nicht angebracht, Angst vor grossflächigen Epidemien zu haben. Allerdings zeige ein Fall aus Italien, dass die Tigermücken sehr wohl ein für den Menschen gefährliches Virus weitergeben könnten.
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