In einer internationalen Studie unter Beteiligung des Inselspitals Bern ist es gelungen, eine seltene und lebensgefährliche Blutkrankheit schneller zu behandeln als bisher möglich. Dadurch lassen sich Folgeschäden vermindern, unter denen Überlebende oft leiden.
Die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) betrifft zwei von einer Million Menschen, meist zwischen 20 und 50 Jahren. Gerinnsel stören die Blutzufuhr zu Herz, Gehirn und anderen Organen. Unbehandelt sterben über 90 Prozent, mit Behandlung trägt jeder Zweite bleibende Nervenschäden davon.
Die Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) ist eine seltene Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem Antikörper gegen ein körpereigenes Enzym produziert und es so lahmlegt.
Dieses Enzym reguliert normalerweise die Blutgerinnung mit – fehlt es, verkleben Blutplättchen und Gerinnsel entstehen. In der neuen Studie behandelten Mediziner 75 Patienten mit der Standardtherapie aus täglichem Blutplasma-Austausch und Unterdrückung des Immunsystems. Zusätzlich erhielten 36 der 75 Patienten sogenannte Nanobodies, eine Art Miniatur-Antikörper, die das Verkleben mit Blutplättchen verhinderten. Die anderen 39 Patienten erhielten ein Placebo.
Weniger Folgeschäden
In den Blutproben der Patienten zeigte sich, dass die Behandlung mit den Nanobodies die akute Phase der Krankheit bei fast allen nach knapp vier Tagen beendete und die Organe so vor weiterer mangelnder Durchblutung bewahrten.
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