Um den Partner fürs Leben zu finden, ist es nicht entscheidend, wie ähnlich man sich ist. Dinge wie sozialer Status, Werte und Bildung sind nur beim Kennenlernen wichtig. «Wir umgeben uns mit Menschen, mit denen wir etwas gemeinsam haben», sagt Alexander Grob, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie an der Universität Basel.
Er hat in einer laufenden Studie, die sich CouPers nennt, an über 900 Paaren untersucht, was den Erfolg einer Beziehung bestimmt. Wie glücklich und langlebig die Partnerschaft verläuft, darüber entscheidet die eigene Persönlichkeit.
Positive Grundstimmung
«Am Wichtigsten die emotionale Stabilität», sagt Alexander Grob. Menschen, die emotional stabil sind, lassen sich nicht so leicht aus der Fassung bringen, sind weder ängstlich, noch nervös, sind positiv, weltoffen und gehen auf andere zu. Diese positive Grundstimmung hat nicht nur eine Auswirkung auf die eigene Zufriedenheit in der Beziehung, sie ist ansteckend und überträgt sich auch auf den Partner.
«Wir haben noch eine zweite Eigenschaft ausgemacht, die für ein positives Beziehungsgefühl förderlich ist: die Verträglichkeit», sagt Grob. Menschen, die sich entsprechend verhalten, zeigen Einfühlungsvermögen und Verständnis. Nicht nur für den Partner, sondern auch für sich selbst.
Sich im Streit richtig verhalten
Auch auf die Reaktion im Konflikt kommt es an. Optimalerweise gehen Paare einen Streit offen an und respektieren, dass der Partner eine andere Meinung haben kann. Eine schlechte Voraussetzung haben Partner, wenn sie immer wieder Konflikte anstacheln oder runterspielen: Solche Beziehungen halten laut Grob meist nicht lange.
Diverse Studien haben gezeigt, der Einfluss der Persönlichkeit auf die Beziehung ist zwar wichtiger, aber klein.
Die Persönlichkeit kann leicht überschattet werden: durch akute Ereignisse. «Stirbt etwa die Mutter oder gibt es Stress am Arbeitsplatz», sagt Grob, «kann dies die Beziehung enorm beeinflussen.» Allerdings, akute Probleme können zur Belastungsprobe werden. «Sie dürfen in der Beziehung zwar Gehör finden», sagt Grob, «sollten aber nicht alles überschatten.» Damit die eigene positive Persönlichkeit wieder in den Vordergrund rücken kann.