Der an der Universität Bern entwickelte Prototyp eröffnet Patienten neue Perspektiven. Benötigen Patienten heute einen Herzschrittmacher, implantieren die Mediziner ein Gerät, das mit einer Batterie betrieben wird. Liefert der Energiespeicher keinen Strom mehr, müssen Ärzte mittels Operation den Schrittmacher austauschen. Dank einer Schweizer Erfindung könnte sich das in der Zukunft ändern.
Der neue Herzschrittmacher taktiert Stromimpulse ohne Batterie. Das schlagende Herz mit der Kontraktion des Herzmuskels ist der Lieferant der Energie. Der Wissenschaftler Adrian Zurbuchen berechnete die zur Verfügung stehende hydraulische Leistung des Herzens mit rund 1,4 Watt. Ein kleiner Teil davon, rund 50 Mikrowatt, wird vom Automatik-Uhrwerk umgewandelt, um damit den Herzschrittmacher zu betreiben.
Auf das Herz genäht
Bis jetzt testete man die innovative Erfindung erst bei Schweinen. Denn das Einsetzen des Schrittmachers erfordert eine offene Operation und ist ziemlich aufwendig. Das Gerät wird direkt auf das Herz genäht. Wann und ob die Technologie einmal zum Einsatz kommt, ist noch unbekannt. Der Forscher plant jedoch, den Schrittmacher weiter zu entwickeln zu einer Version, die man mit minimal invasivem Vorgehen per Katheter im Herz implantiert.