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Verpackungen – Schutz und Gift für Lebensmittel
Aus Puls vom 07.05.2018.
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Kantonschemiker warnen Schützend und schädlich zugleich

Verpackungen sind mit chemischen Rückständen belastet. Krebserregende Stoffe können so in Lebensmittel gelangen.

Schweizweit untersuchten Kantonschemiker 78 Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton, darunter waren Pizzaboxen, Kaffeebecher, Brotsäcke und Mehlpapiersäcke. Die Chemiker fanden in jeder siebten Verpackung Chlorverbindungen und in über der Hälfte der Proben erhöhte Mineralölrückstände.

Das Problem dabei ist laut Pius Kölbener, Kantonschemiker im Kanton St. Gallen, dass die Stoffe in die Lebensmittel wandern. Fettige oder warme Speisen nehmen besonders viele Rückstände auf.

Stoffe sind kaum zu vermeiden

Heikel sind die in den Verpackungen gefundenen Chlorverbindungen. Sie sind für den Menschen krebserregend. Stoffe wie etwa Chlorpropanol entstehen beim Herstellungsprozess und sind daher kaum zu vermeiden. Daher gilt es in der Praxis, die Konzentrationen dieser Stoffe so tief wie möglich zu halten.

Ein weiteres Problem sind die Mineralölrückstände. Diese geraten in die Verpackungen, weil sie aus Recyclingpapier bestehen. Altes Zeitungspapier enthält Druckerschwärze, welche mit Mineralöl belastet ist. Wandern diese Ölrückstände in die Lebensmittel und gelangen so in den menschlichen Körper, lagern sie sich im Fett ab und können nicht mehr abgebaut werden – ein Leben lang. Erste Tierversuche haben gezeigt, dass dies zu Krebs führen könnte.

Selbstkontrolle funktioniert nur beschränkt

Das Problem mit den Schadstoffen ist dem Branchenverband der Schweizer Verpackungsindustrie schon länger bekannt. Der Verband versucht, das Problem in den Griff zu bekommen.

Eigentlich wären Hersteller und Gastrobetriebe gesetzlich verpflichtet, Selbstkontrollen durchzuführen. Allerdings funktioniert diese bei mehr als der Hälfte der Betriebe nur ungenügend. Diese werden nun mit Nachkontrollen überprüft.

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