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Krücken – was sonst?

Soll ein Fuss oder Bein entlastet werden, sind Krücken das übliche Hilfsmittel der Wahl. Dabei gäbe es Alternativen.

Krücken sind günstig. 70 Franken kostet ein Paar heutzutage in der Schweiz, je nach Krankenkasse wird einem ein Teil zurückerstattet. Ein weiterer Vorteil: Man kann sie überallhin mitnehmen, und sind auch fast überall einsetzbar. Nur: Bequem und praktisch sind sie nicht.

Wer schon einmal längere Zeit ein Bein nicht belasten durfte und an Krücken gehen musste, weiss, wie anstrengend es ist, ständig sein eigenes Gewicht durch die Gegend zu hieven. Die Hände kriegen Blasen und Hornhautstellen, Schultern und Nacken verkrampfen sich. Treppen rauf- und runterhumpeln kostet nicht nur viel Kraft, sondern erfodert auch einiges Geschick und ein gutes Gleichgewicht. Kochen, waschen, bügeln? Mit Krücken haushalten ist praktisch unmöglich, weil die Hände immer blockiert sind.

Auf dem Kniescooter rollen

Tatsächlich gibt es hierzulande durchaus Krücken-Alternativen. Gängige Orthopädietechnik-Geschäfte führen zum Beispiel den sogenannten «Fussentlastungsrollator» oder «Kniescooter», geeignet für Personen mit chronischen oder temporäreren Funktionseinschränkungen am Fuss oder am Gelenk.

Dabei stützt sich der Unterschenkel des zu entlastendes Beines auf eine Art Bank, während der andere Fuss – wie bei einem Trottinet – durch Abstossen den dreirädrigen Scooter antreibt. Vorteil: Der Aktionsradius draussen erweitert sich, weil die Hände und Schultern entlastet sind, was das Vorwärtskommen viel bequemer macht als mit Krücken. Auch Einkaufen ist mit dem Scooter sehr viel einfacher: Der Stauraum unterhalb des Lenkrades bietet Platz für Kommissionen. Und wer in einem Haus mit Lift und schwellenloser Wohnung lebt, profitiert auch drinnen vom Gefährt.

Am bequemsten ist der Scooter bei flachem, ebenem Gelände. Auf holprigen, steilen Wegen wird das Abstossen anstrengend. Der Scooter ist auch nicht ganz leicht. Soll das gut 12 Kilo schwere Gefährt in ein Auto verstaut oder eine Treppe hochgetragen werden, braucht es einen kräftigen Helfer.

Ins Gewicht fällt auch die Miete: Mit 550 Franken pro Monat muss schon gerechnet werden. Je nach Krankenkasse wird ein Teil der Kosten übernommen.

Mit dem iWalk gehen

Ein anderes Hilfsmittel nent sich «iWalk». Er kann bei Fussfrakturen, Verletzungen der Achillessehne, Hallux- oder andere Fussoperationen, Schienbein oder Wadenbein- Frakturen oder als temporäre Alternative zu Prothesen eingesetzt werden.

Dabei stützt sich das Knie und der Unterschenkel auf eine Art L-förmiges Einbein, welches man mittels Zugbändern festschnallt. Der Vorteil dieses Hilfsmittels ist vor allem einer: Man hat umgehend die Hände frei!

Mit einem iWalk wird haushalten plötzlich wieder möglich – allen Schwellen und Stufen in einer Wohnung zum Trotz. Allerdings muss man körperlich einigermassen fit sein, um das Gleichgewicht halten zu können. Für sturzgefährdete ältere Menschen eignet sich der iWalk somit nicht. Auch für grössere Distanzen ist er nicht geeignet, da das Bein mit der Zeit etwas abgeschnürt und die Position unbequem wird. Der iWalk kann ebenfalls gemietet werden und kostet ca. 120 Franken pro Monat.

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