Hirn-OP gegen Parkinson
Obschon sie täglich rund 20 Tabletten schluckt, wirken die Medikamente bei Doris Wieland nur noch unzuverlässig. Sie wird vermehrt von Blockaden überrascht oder ist überbeweglich. Dieses Fortschreiten von Parkinson ist typisch. Doch nicht alle Patienten kommen für eine tiefe Hirnstimulation in Frage. Vor der Operation wurde Doris Wieland deshalb im Zentrum für Bewegungsstörungen des Inselspitals Bern eingehend untersucht.
Mehrstündige, komplizierte Operation
Die Abklärung verlief positiv und Doris Wieland war weiterhin zum Eingriff entschlossen. Vor der Operation musste sie langsam ihre Medikamente absetzen. Der Eingriff selber begann am frühen Morgen mit dem Aufsetzen eines Schädelrahmens. Daran werden die Instrumente befestigt, um die Sonden tief ins Gehirn zu bringen.
Bei der mehrstündigen, komplizierten Operation war Doris Wieland nur örtlich betäubt, damit sie das Durchbohren des Schädels nicht spürt. Das Hirn selber ist schmerzunempfindlich. Sie musste wach bleiben, damit die Neurologen und Neurochirurgen des Inselspitals den idealen Standort für die Elektrosonde bestimmen konnten. Um unerwünschte Auswirkungen, zum Beispiel auf das Sprachvermögen auszuschliessen, musste Doris Wieland immer wieder Sprechtests machen.
Einstellung über viele Wochen
Leben mit Parkinson
Doris Wieland hat die Operation gut überstanden und braucht in den Tagen nach dem Eingriff keinerlei Medikamente mehr. Für Michael Schüpbach, Neurologe, ist dieses Resultat überdurchschnittlich positiv. Allerdings dauert die Einstellung der Hirnstimulation noch mehrere Wochen. Dabei müssen neben der Verbesserung der Bewegungsfähigkeit auch mögliche psychische Auswirkungen, wie eine Persönlichkeitsveränderung, im Auge behalten werden.