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Lebensmittel mit Zuckerwert

Mit «Openfood» lanciert die EPFL eine Webseite und eine App, mit der man einfach Informationen zu über 14‘000 Nahrungsmittelprodukten erhält.

Die Ernährung spielt bei der Prophylaxe von Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten wie Diabetes eine Schlüsselrolle. Trotz Etikettierungsvorschriften ist es für Konsumenten schwer, im Auge zu behalten, was genau sie zu sich nehmen. «Openfood», eine Initiative der EPFL, bietet per Smartphone oder Computer einen kostenlosen und einfachen Zugang zur grössten Lebensmitteldatenbank der Schweiz.

Mit der App können schnell und einfach Lebensmittel gescannt werden. Eine Sekunde später bekommt der Konsument das Resultat. Inhaltsangaben, Zusatzinformation und Umrechnungen, wie viel Würfelzucker im Produkt stecken, inklusive. Die Idee dahinter: einen bewussten Ernährungsentschied zu erleichtern und zu fördern. Marcel Salathé, Professor an der EPFL und Gründer des Openfood-Projekts fasst es so zusammen: «Wir möchten diese Informationen sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch Forschern zugänglich machen, um bewusste Ernährungsentscheide zu erleichtern und auf der Datenbank basierende Projekte zu fördern.»

Zukunftsmusik

Forscher, Journalisten, medizinische Fachleute und Startups werden diese Open-­Source Daten nutzen können, um neue Tools im Ernährungsbereich zu entwickeln. Ein intelligenter Kühlschrank zum Beispiel, eine App mit Vorschlägen zu gesünderen Alternativprodukten, oder eine Möglichkeit, die täglichen Mahlzeiten zu tracken, um so die Gesundheit zu fördern. Gegenwärtig sind bereits 14‘000 in der Schweiz verkaufte Produkte in der Datenbank eingetragen. Jeder Benutzer kann anonym und mit wenigen Klicks weitere hinzufügen.

Eine Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit

Das «Openfood»-Projekt entstammt einer Zusammenarbeit mit der Kristian-Gerhard-Jebsen-Foundation, einer wohltätigen Stiftung, unter anderem mit dem Ziel, zu gewährleisten, dass die breite Öffentlichkeit Zugang zu objektiven, wissenschaftlichen Informationen zu Ernährung und Gesundheit erhält.

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Da heute fast alle ein Smartphone haben, kann die Technologie zwischen der Wissenschaft und der Öffentlichkeit eine Brücke schlagen und eine objektivere Alternative zu den einseitigen Information aus der Lebensmittelindustrie und anderen nicht wissenschaftlich gestützten Quellen bieten.

Parallel zum «Openfood»-Projekt hat die EPFL in redaktioneller Partnerschaft mit dem Waadtländer Kantonsspital CHUV factfood.org entwickelt, eine Webseite für die Veröffentlichung von Artikeln und wissenschaftlich belegten Informationen zum Thema Ernährung. Factfood.org, bis auf weiteres auf Französisch und English geführt, wird neben «Openfood» als komplementäre Informationsquelle dienen, mit dem Ziel, den Konsumenten dabei zu helfen, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden.

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