ETH-Professor Martin Fussenegger nennt sie «molekulare Prothesen»: biologische Zellen mit speziell entwickelten Gen-Schaltkreisen. Sie lassen sich in einen Organismus implantieren und übernehmen dort Stoffwechselfunktionen, die der Organismus selbst nicht leisten kann.
Die neue «Prothese» ist darauf zugeschnitten, die Schuppenflechte zu therapieren. Mit einem Medikament lösten die Forscher bei Mäusen eine der Psoriasis ähnliche Entzündungsreaktion der Haut aus. Dabei verglichen sie Tiere, denen sie zuvor winzige poröse Kapseln mit den Designer-Zellen implantiert hatten, mit solchen ohne Kapsel.
Nur letztere zeigten Entzündungssymptome – das Implantat unterdrückte die Psoriasis-Schübe erfolgreich.
Bei den Mäuse-Experimenten handelt es sich um eine Machbarkeitsstudie. Es sei aber denkbar, dass solche Designer-Zellen dereinst auch Psoriasis-Patienten implantiert werden. Auch für die Therapie anderer Krankheiten könnten sich solche biologischen Schaltkreise eignen.