Jedes Jahr werden rund 40'000 Schweizer Männer zur Aushebung aufgehoben. Diese dient nicht nur als Eignungsprüfung und zur Einteilung in die Armee, sondern gibt auch Aufschluss über Gesundheitszustand und Leistungsfähigkeit der Jugendlichen.
Die Aushebungsdaten zeigten in den letzten 20 bis 30 Jahren eine stetige Abnahme der Leistungsfähigkeit – besonders in den Disziplinen Stangenklettern und 12-Minuten-Lauf. In diesem Zusammenhang äusserte sich die Führung der Armee besorgt darüber, dass die heutige Jugend dem anspruchsvollen Armeedienst körperlich nicht mehr gewachsen sei – zumal Soldaten heute mehr Ausrüstung, also auch mehr Gewicht zu tragen haben.
Neue Messmethode mit überraschenden Ergebnissen
2006 hat die Armee eine neue Aushebungsmethode eingeführt, die vom Bundesamt für Sport in Magglingen entwickelt wurde. Die Schweizer Armee hat mit dem «Test Fitness Rekrutierung (TFR)» ein neues Instrument, um geeignete Personen für körperlich anspruchsvolle Truppen herauszufiltern.
Seitdem die Aushebungsmethoden überarbeitet worden sind, zeigt sich: So leistungsschwach wie behauptet ist die Jugend von heute gar nicht. Zwar ist der BMI um 1,5 Prozent gestiegen, die Leistungskurve blieb in den letzten sieben Jahren jedoch konstant. Die Befragung zeigte sogar einen Trend zu mehr Bewegungsaktivität der Jugendlichen.
So funktioniert der neue Fit-Check
Der Test «Fitness Rekrutierung» misst die Fitness in fünf Bereichen:
- Schnellkraft der Arme
- Schnellkraft der Beine
- Kraft der globalen Rumpfmuskulatur
- Koordinationsfähigkeit
- Ausdauerleistungsfähigkeit
Auf einem Parcours mit vier Stationen werden die Jugendlichen im Medizinballstoss, Standweitsprung und Einbeinstand getestet und absolvieren zudem einen globalen Rumpfkrafttest. Die Ausdauer wird anschliessend im Rahmen eines progressiven Ausdauerlaufs gemessen.
Die berühmt-berüchtigte Kletterstange – wo es letztlich mehr auf die richtige Technik als auf körperliche Fitness ankommt – zählt nicht mehr zum Prozedere.