Grosse Augen, breites Grinsen, lautes Gequietsche: Die Kleinen kopieren damit nicht ihre Eltern – auch wenn sich das viele wünschen würden. Das Gegenteil ist offenbar der Fall: Die Eltern passen sich in Mimik, Gestik oder Tonfall an ihr Baby an.
Damit widerspricht die aktuelle Studie von Forschern der australischen University of Queensland mit 106 Babys den Ergebnissen von Untersuchungen aus den 1970er-Jahren. Damals galt noch die Meinung, dass die Fähigkeit zu Nachahmung angeboren sei und bereits von Neugeborenen eingesetzt würde.
In der aktuellen Studie wurde das Verhalten der Babys im Alter von ein, zwei, sechs und neun Wochen untersucht. Dass es früher zu gegenteiligen Ergebnissen gekommen sei, könnte laut den australischen Forschern daran liegen, dass die Eltern in älteren Versuchen ein sehr eingeschränktes Repertoire an Verhaltensweisen eingesetzt hätten, wie das Herausstrecken der Zunge oder Öffnen des Mundes – alles Verhaltensweisen, die Babys auch unabhängig von ihren Vormachern an den Tag legen. Somit könnten sich hin und wieder eher zufällige Überschneidungen ergeben haben.
Im aktuellen Test dagegen wurde das Nachahmungsverhalten mit einer grösseren Bandbreite von Mimik und Gestik durchgeführt, die den Kleinen eine Minute lang vorgeführt wurde. Erst nach einigen Monaten seien Babys in der Lage, ihre Eltern nachzuahmen.