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Neue Schutzdüfte gegen Mücken

Sich für Mücken «unsichtbar» machen: Diesen Ansatz verfolgen Forscher der Universität Neuenburg seit Jahren. Nun ist es ihnen gelungen, Duftstoffe aus Pflanzen zu extrahieren, die das schaffen. Eine grosse Hoffnung vor allem auch im Kampf gegen die Malaria.

Für uns in der Schweiz sind Mückenstiche vor allem eins: lästig. Doch in vielen Regionen der Welt können sie lebensbedrohlich werden. Laut WHO sterben jedes Jahr über 600’000 Menschen an Malaria. Übertragen wird die Krankheit durch die Anopheles-Mücke. Der Schutz gegen die Insekten beschränkt sich vielerorts auf den Einsatz von Moskito-Netzen. Doch deren Wirkung ist begrenzt. Darum werden die Netze oft mit Abwehrsubstanzen eingerieben. Viele davon enthalten Diethyltoluamid (DEET), ein chemisches Insektenabwehrmittel. Dass es auch für den Menschen nicht unbedenklich ist, nimmt man angesichts der Malariagefahr gerne in Kauf. Und genau hier setzen die Neuenburger Forscher an.

Bio-Abwehrstoffe

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Ihnen ist es gelungen, ätherische Öle zu extrahieren, die die Mücken im Laborversuch gleich gut fernhalten wie die DEET-Stoffe. Dafür haben die Forscher Mittelmeerpflanzen untersucht und verarbeitet. Sie konzentrierten sich dabei aber nicht auf die «normalen» Duftstoffe, sondern auf die sogenannten Sekundärstoffe der Pflanzen. Diese dienen normalerweise dazu, Pilze oder Schädlinge abzuwehren. Und das tun sie nun offensichtlich auch mit den Mücken. Welche Pflanzen genau diese Wirkung haben, bleibt unter Verschluss, bis entsprechende Substanzen marktreif sind.

Anwendungspotential ist gross

Das Potential der neu entdeckten Stoffe scheint gross, da sie gegen mehrere Mückenarten und sogar Zecken wirken. Zum einen sollen sie als Abwehrstoffe auf Moskitonetze aufgetragen werden können. Das ist vor allem für die Malaria-Regionen von hohem Nutzen. Aber auch bei uns wirken sie. Möglich wären Anwendungen als Sprays oder Lotionen.

Doch noch haben die Forscher eine Hürde zu meistern: Die ätherischen Öle verflüchtigen sich schnell. Jetzt müssen sie haltbar gemacht werden. Und dann wird sich das wahre Potential zeigen.

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