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Osteopathie – Heilen auf die sanfte Art

Verspannungen, chronische Rücken- und Kopfschmerzen, aber auch Verdauungsprobleme: Osteopathen behandeln unterschiedlichste Gebiete. Als Therapieform hat die Osteopathie in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Die Osteopathie geht an die Wurzel des Übels. Der Osteopath Frank Aertgeerts bringt das Prinzip auf den Punkt: «Uns interessiert vor allem die Ursache hinter den Schmerzen und Funktionsstörungen und weniger die Symptome.» Auf der Suche nach der Ursache ertastet er bei einer Untersuchung des gesamten Körpers Organe und erfasst Spannungsdifferenzen und Bewegungseinschränkungen. Diese korrigiert er dann durch sanften Druck seiner Hände.

Für viele ist der Besuch beim Osteopathen so etwas wie der letzte Ausweg: «Viele Patienten kommen zu uns, nachdem sie erfolglos andere Behandlungsmethoden ausprobiert haben», so Aertgeerts. Ein ausführliches Gespräch vor Beginn der Behandlung gibt Hinweise auf mögliche Ursachen, wie Unfälle, eine schwere Geburt oder Organstörungen. Spannungen im Gewebe kann der Körper nämlich lange Zeit kompensieren, erst Jahre später können Beschwerden entstehen.

Schmerzfreie Behandlung

Ein Osteopath arbeitet fast ausschliesslich mit den Händen. Die Behandlungen sind überwiegend schmerzfrei, je nach Problem sind eine bis sechs Sitzungen nötig, bei chronischen Beschwerden auch mehr. Meist verursacht nicht nur eine einzige Blockade Probleme, sondern es sind mehrere Systeme wie Knochen, Bindegewebe, Organe oder Nerven betroffen.

«Mit gezielten Griffen lösen wir die Spannungen, durch die wiedererlangte Beweglichkeit wird die Durchblutung und nervliche Versorgung aktiviert», erklärt Frank Aertgeerts. Damit werden vor allem die Selbstheilungskräfte des Körpers stimuliert. Der Körper kann so wieder alleine ins Gleichgewicht kommen.

Begründer der Osteopathie ist der nordamerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917), der ein manualmedizinisches Konzept als Alternative zur traditionellen Medizin seiner Zeit entwickelte. Still hatte einen grossen Teil seiner eigenen Familie durch Krankheiten verloren und war frustriert von den Grenzen der Schulmedizin. Er verknüpfte als Erster das damalige Wissen über Anatomie und Physiologie mit der Evolutionslehre. Die daraus entstandene Philosophie ist auch heute noch die Grundlage der Osteopathie. Der Kernpunkt: Das Knochengerüst ist das Fundament des Menschen.

Auch Spitzensportler vertrauen darauf

Osteopathie ist grundsätzlich für jeden geeignet – auch für Babys, Kinder und ältere Personen. Immer mehr greifen auch Spitzensportler auf die Osteopathie zurück. In Deutschland gehören Osteopathen zum medizinischen Team zahlreicher namhafter Fussballvereine. Auch in der Schweiz lassen sich bekannte Radfahrer und Läuferinnen regelmässig von heilenden Osteopathenhänden behandeln.

Christoph Neidhart, Osteopath aus Zug, therapiert regelmässig Spitzensportler. Beim Eishockeyclub SC Bern beispielsweise gehört er zum medizinischen Team. Alle zwei Wochen hält er vor Ort eine Sprechstunde ab, bis zu zehn Spieler nutzen das Angebot. «Es sind vor allem die erfahrenen Spieler, die sich behandeln lassen», meint Neidhart. Diese sind sich eher bewusst, wie wichtig es ist, sich um den eigenen Körper zu kümmern.

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Zu Beginn seiner Arbeit mit dem SC Bern ging es vor allem darum, den Bewegungsapparat der Spieler zu behandeln, damit diese ihre Schmerzen loswerden. Mittlerweile wird das osteopathische Angebot auch zur Prävention genutzt. «Einige Spieler kommen jetzt in die Sprechstunde, bevor die Schmerzen zurückkommen», so Neidhart. Er ist überzeugt, dass in Zukunft noch weitere Spitzensportler den Weg zum Osteopathen finden werden.

Für Neidhart selber spielt es keine Rolle, ob er einen Spitzensportler, ein Baby oder eine Büroarbeiterin behandelt: «Die Behandlungstechnik ist grundsätzlich für jeden gleich.»

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