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«Pink Viagra» – Wenig Lust, viele Nebenwirkungen

Im Oktober wurde die Frauen-Lustpille Addyi in den USA medienwirksam lanciert. Ärzte und Wissenschaftler zeigten sich schon damals skeptisch – eine neue Studie bestätigt die Zweifel nun.

«Pink Viagra»

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Der im Medikament Addyi enthaltene Wirkstoff Flibanserin soll Botenstoffe im Gehirn beeinflussen und bei Frauen den Wunsch nach Sex verstärken. Es wirkt damit nicht wie Viagra auf den Körper, sondern auf die Psyche. In den USA war es im August 2015 zugelassen worden. Die rezeptpflichtige Tablette muss täglich eingenommen werden.

Die Wirkung der seit rund einem halben Jahr in den USA erhältlichen Frauen-Lustpille Addyi ist einer neuen Studie zufolge gering, die Nebenwirkungen – Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erschöpfung – dagegen sind deutlich.

Die Einnahme der Pille führte durchschnittlich nur zu einer befriedigenden sexuellen Erfahrung mehr innerhalb von zwei Monaten, berichteten Forscher aus den Niederlanden und Belgien.

Kaum Veränderung

Die Wissenschaftler hatten Daten von acht Studien mit insgesamt 5914 Frauen ausgewertet. «Die Auswertung dieser Daten legt nahe, dass die von Flibanserin hervorgerufene Veränderung minimal ist», heisst es in der Studie.

Bevor die Pille Patienten empfohlen werden könne, müsse es weitere Untersuchungen geben, forderten die Forscher. Zudem müsse in Betracht gezogen werden, Addyi wie von einigen Wissenschaftlern und Ärzten vorgeschlagen nur als Teil einer Behandlung anzuwenden, die beispielsweise auch Psychotherapie beinhalte.

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