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Problem Männergesundheit Ein ungesundes Leben kostet Männer vier Jahre

Schweizer Männer sterben vier Jahre früher als Frauen. Das hat vor allem mit dem Verhalten zu tun: Sie leben ungesünder.

Es gab Zeiten, da traute er sich wegen seines Übergewichts nicht mehr unter die Leute. «Ich habe mich für meinen Körper geschämt», erinnert sich Josef Risi. Vor ein paar Jahren zeigte die Waage 120 Kilogramm an, eindeutig zu viel für seine Grösse.

«Ich habe den ganzen Tag nichts gegessen, dafür abends reingehauen. Nachher ein oder zwei Biere in der Beiz und keine Bewegung.» Zudem rauchte der Informatiker früher drei Päckchen Zigaretten pro Tag.

Eines Tages rebellierte der Körper: Der Informatiker hatte beinahe einen Herzinfarkt. «Da realisierte ich: Ich muss und will mein Leben ändern», erzählt Josef Risi. Er meldete sich bei der Sprechstunde für «Männergesundheit» am Kantonsspital Baden an.

Männersprechstunde

Seit 2019 bietet das Kantonsspital Baden die Männersprechstunde an. Das Ziel: Männern dabei zu helfen, besser auf ihre Gesundheit zu achten. Denn das geschieht viel zu wenig.

Empfohlene Vorsorgeuntersuchungen

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  • Blutdruckmessen wird für Männer ab 18 Jahren empfohlen, alle drei bis fünf Jahre.
  • Eine Cholesterinmessung wird Männern ab dem 40. Lebensjahr, alle 5 Jahre empfohlen.
  • Den Blutzucker sollen Männer ab 40 Jahren bestimmen lassen, alle 3 Jahre, um Diabetes zu erkennen.
  • Eine Darmspiegelung wird zur Früherkennung von Dickdarmkrebs ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.
  • Zur Früherkennung von Prostatakrebs gibt es keine allgemeine Empfehlung, darum mit dem Hausarzt besprechen

Männer gehen im Vergleich zu Frauen bei gesundheitlichen Problemen später und seltener zum Arzt  – manche sogar nie. 25,5 Prozent der Männer in der Schweiz waren noch nie bei einem Arzt, also jeder vierte Mann. Bei den Frauen sind es mit 11.9 Prozent deutlich weniger.

Männer sterben vier Jahre früher als Frauen

Hauptsächlich wegen des oft ungesunden Lebenswandels sterben Männer im Durchschnitt 4,1 Jahre früher als Frauen. Um das zu ändern, hatte Gefässspezialistin Manuela Birrer die Idee der «Sprechstunde Männergesundheit» am Kantonsspital Baden.

Weitere Informationen

Hier arbeiten verschiedene Disziplinen zusammen, die Patienten werden von Urologen, Endokrinologen oder Angiologen beraten und behandelt. Besonders Wert lege man auf die Gespräche, betont Manuela Birrer: «Wir nehmen uns viel Zeit für eine ausführliche Anamnese und beleuchten jede Facette eines Männerlebens.»

Josef Risi hat in der Männersprechstunde alle Karten auf den Tisch gelegt und Manuela Birrer ehrlich seine schlechten Gewohnheiten dargelegt. Die Gefässspezialistin wiederum hat dem 63-jährigen Möglichkeiten aufgezeigt, wie er seinen ungesunden Lebenswandel ändern könnte, mit einfachen Mitteln.

Gesunde Ernährung und Bewegung

Also hat Josef Risi seine Ernährung umgestellt: Er isst regelmässiger mit mehr Früchten und Gemüse. Das Rauchen hat er von einem Tag auf den andern aufgegeben, mit viel Disziplin, wie er sagt. Und er hat angefangen, sich mehr zu bewegen: Velofahren und lange Spaziergängen mit den Hunden seiner Partnerin.

Heute ist er 20 Kilogramm leichter, gesundheitlich geht es ihm viel besser: «Es ist eine Last abgefallen, es ist viel Gewicht abgefallen.

Das Beste: Ich habe eine neue Partnerin kennengelernt und wir unterstützen uns gegenseitig.». Auch das ist wissenschaftlich bewiesen: Männer in einer stabilen Partnerschaft leben gesünder.

Puls, 30.05.2022, 21:05 Uhr

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