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Puls kompakt #39 Hitzewallungen und Gewicht – Google-Hits zum Thema Wechseljahre

Wieso kommt es zu Hitzewallungen? Weshalb verändert sich das Gewicht? Welche natürlichen Alternativen gibt es zur Hormonersatztherapie? Und: Hat der Mann auch Wechseljahre? «Puls» gibt Antworten auf die meist gegoogelten Fragen rund ums Thema Wechseljahre.

Was sind die Ursachen für Hitzewallungen?

Hitzewallungen oder nächtliche Schweissausbrüche erlebt jede zweite Frau während den Wechseljahren. Ein Grund dafür sind Störungen der Wärmeregulation. Es wird vermutet, dass durch den abrupten Östrogenabfall das Wärmezentrum im Hypothalamus durcheinandergebracht wird. Bei niedrigem Östrogenwert weitet das Nervensystem die Hautgefässe. Dadurch steigt die Durchblutung.

Die Folge: Die Haut errötet, die Wärmeempfindung nimmt zu.

Tipp: Für Personen, welche primär aufgrund von Hitzewallungen aufwachen, wäre nach neusten Studien eine Hormontherapie zu empfehlen. Grundsätzlich hilft frische Luft, oder ein Salbei-Tee. Salbei hat eine kühlende Wirkung. Bei der Kleidung auf das Zwiebelsystem achten, sodass bei Bedarf Kleiderschichten abgelegt werden können. Am besten sind Textilien aus Naturfasern wie Baumwolle oder Merinoschurwolle.

Weshalb verändert sich das Gewicht?

Während den Wechseljahren werden immer weniger weibliche Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen produziert. Die Menge des männlichen Hormons Testosteron verändert sich längere Zeit kaum. Die Frau wird gewissermassen männlicher.

Das Körperfett verteilt sich anders als bisher. Eine Gewichtszunahme findet eher am Bauch statt. Aber auch die Muskelmasse verringert sich mit dem Alter. Wer weniger Muskeln hat, braucht auch weniger Kalorien. Wer also weiterhin genauso viele Kalorien isst wie bisher, nimmt automatisch an Gewicht zu.

Tipp: Mit Sport und Bewegung sowie einer ausgewogenen, gesunden Ernährung, kann man den eigenen Energiebedarf erhöhen und einer Gewichtszunahme vorbeugen. Beim Sport ist vor allem Muskeltraining wichtig. Viele Frauen befürchten zudem eine Gewichtszunahme allein als Effekt einer Hormonersatztherapie (HRT). Daten zeigen, dass Frauen, welche eine Hormonersatztherapie machen, im Vergleich zu Frauen ohne HRT sogar weniger an Gewicht zunehmen. Eine HRT scheint sich positiv auf das Gewicht und auch auf die Körperfettverteilung auszuwirken.

Welche natürlichen Alternativen gibt es zur Hormonersatztherapie?

Viele Pflanzen und Gemüse enthalten Phytoöstrogene: Granatapfel, Rotklee, Sojabohnen, Linsen, Leinsamen und Knoblauch. Phytoöstrogene haben eine ähnliche Wirkung wie die körpereigenen Östrogene, ihre Wirkstärke ist aber geringer.

Auch Yoga kann helfen bei Wechseljahrsbeschwerden. Das zeigt eine zusammenfassende Studie von 2018. Yogaübungen haben vor allem einen starken Effekt auf Hitzewallungen. Auch Akupunktur kann die Symptome lindern.

Hat der Mann auch Wechseljahre?

Auch beim Mann verändert sich der Hormonhaushalt, aber nicht so rasch. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Testosteronspiegel um etwa ein bis zwei Prozent pro Jahr zu sinken. Die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron in den Hoden nimmt kontinuierlich ab, stoppt aber nie ganz. Bei Männern spricht die Medizin von der Andropause.

Und auch der Mann hat Beschwerden: körperlicher Leistungsabfall, Lustlosigkeit, Erektionsstörungen, Konzentrationsschwäche und psychische Verstimmungen.

SRF 1, Puls, 05.06.2023, 21:05 Uhr

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