Zum Inhalt springen

Quecksilber & Co. - Wie gefährlich sind Energiesparlampen?

Seit die herkömmlichen Glühbirnen aus den Regalen verschwinden und durch Energiesparlampen ersetzt werden, herrscht Aufregung: Die Lampen seien schädlich für die Gesundheit, unter anderem, weil sie Quecksilber enthalten und UV-Strahlen absondern. Doch was ist wirklich dran an den Vorwürfen?

Energiesparlampen bestehen aus einer gasgefüllten Leuchtstoffröhre und einem elektronischen Vorschaltgerät. Das Vorschaltgerät wandelt niederfrequenten Wechselstrom (50 Schwingungen pro Sekunde) in mittelfrequenten Wechselstrom (25'000 bis 70'000 Schwingungen pro Sekunde) um. Zusammen mit dem quecksilberhaltigen Gas erzeugt der mittelfrequente Wechselstrom UV-Strahlung, die in sichtbares Licht umgewandelt wird.

Aus dieser Gesamtkonstruktion ergeben sich, so die Kritiker der Energiesparlampen, drei gesundheitliche Risiken:

Risiko 1: Elektromagnetische Felder

Mehr zum Thema

Vor allem die mittelfrequenten elektrischen Felder können ab einer gewissen Stärke im Menschen zu Beschwerden führen wie zum Beispiel Kopfweh oder Muskelverspannungen. Deshalb wurde ein Grenzwert festgelegt. Untersuchungen zeigen, dass selbst direkt an der Lichtquelle nie mehr als maximal 55 Prozent des Grenzwertes erzeugt werden. Mit zunehmendem Abstand zur Lichtquelle nimmt die Intensität der Ströme ab.

Dennoch empfiehlt das BAG, vor allem bei länger brennenden Lampen einen Abstand von 30 cm zur Lichtquelle.

Wer sich dennoch unwohl fühlt sollte ganz auf die Energiesparlampen verzichten und alternativ LED- oder Halogenlampen einsetzen.

Risiko 2: UV-Strahlung

Da Energiesparlampen mit offen liegender Leuchtröhre möglicherweise nicht ganz dicht sind, kann wenig ultraviolette Strahlung austreten. Bei einem Abstand von weniger als 20 cm und einer Exposition von mehreren Stunden sind Hautrötungen deshalb nicht auszuschliessen.

Auch aus diesem Grund empfiehlt sich ein Sicherheitsabstand von 30 cm zur Lichtquelle.

Risiko 3: Quecksilber

Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur giftige Dämpfe abgibt. In hohen Dosen eingeatmet können diese durch die Lunge ins Blut und von dort in die Nervenzellen gelangen und diese schädigen.

Doch die Menge an Quecksilber in den Energiesparlampen ist zu gering, um solchen Schaden anzurichten. Selbst wenn eine oder mehrere Lampen aufs Mal auf den Boden fallen und kaputt gehen reicht die Menge an Quecksilber nicht aus, den Menschen zu vergiften. Je nach Modell enthalten die Lampen zwischen 1,5 bis 3,5 mg Quecksilber. Der Richtwert liegt bei maximal 5 mg. Das sind Mengen, die sich innerhalb von wenigen Minuten im Raum verflüchtigen.

Nichts desto Trotz: Quecksilber ist Gift für die Umwelt und gehört deshalb nicht in den Haus- sondern in den Sondermüll. Deshalb gilt: Kaputte Energiesparlampen zur Verkaufsstelle bringen.

Meistgelesene Artikel