Schwitzen fürs Immunsystem - Sauna ist gesund – wenn man es richtig macht
Saunieren ist gesund: für den Kreislauf, für die Atemwege und für das Immunsystem. Aber wie oft und wie lange geht man in die Sauna? Und: Es gibt ein paar Regeln zu beachten.
Wenn einer weiss, wie Saunieren richtig geht, dann ist es der Sportwissenschaftler Rolf Piper vom Deutschen Saunabund. In seiner Karriere hat er gegen 7’500 Saunameisterinnen und -meister in Deutschland, der Schweiz und Österreich ausgebildet. Er selbst schwört auf das Saunieren als Erkältungsprophylaxe.
Dass das Schwitzen in der Sauna Atemwegsinfekten vorbeugt, haben
Studien
gezeigt und auch eine repräsentative Befragung des Deutschen Saunabundes unter Saunabesucherinnen und -besuchern: 20'000 Menschen wurden befragt, mehr als 78 Prozent gaben an, völlig oder fast frei von Infekten zu sein, so der Deutsche Saunabund
auf seiner Webseite
.
«Durch das Einatmen der heissen Luft werden in den Schleimhäuten der Atemwege vermehrt Abwehrstoffe gebildet», sagt Rolf Piper. Diese können dann Erkältungsviren und Bakterien erfolgreicher bekämpfen. Resultat: Das Immunsystem wird gestärkt und man wird seltener krank. Doch es gibt noch weitere positive Auswirkungen.
Sauna stärkt nicht nur das Immunsystem
«Der Wechsel von kalt und warm trainiert auch unsere Blutgefässe», sagt der Saunameister. Sie können den Blutdruck dadurch besser ausgleichen. Für Anfänger und Anfängerinnen ein eher unangenehmes Gefühl: Gerade wer selten in die Sauna geht, hat bei der Hitze um die 95 °C in der finnischen Sauna das Gefühl, das Herz halte diese hohe Temperatur nicht aus. «Natürlich steigt der Puls, wenn man die Sauna betritt, aber gleichzeitig weiten sich eben auch die Blutgefässe», sagt Piper.
Wie man richtig sauniert
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Vorbereitung: Zuerst wird gründlich geduscht – mit Duschmittel. Anschliessend sollte man sich abtrocknen. Betritt man die Sauna, beginnt man nämlich sofort zu schwitzen und der Schweiss verdunstet. Bei nasser Haut kann der Schweiss schlechter verdunsten.
Wichtig: In der Sauna ist man nackt, nur so kann der Körper richtig schwitzen.
Wie lange?
15 Minuten in der Sauna reichen. «Ich bin meistens nach acht Minuten wieder draussen», sagt Rolf Piper. Der Saunameister empfiehlt, sich nach der Sauna mit dem gartenschlauchartigen Kneippschlauch abzukühlen. «Dieser Kneipp-Guss dauert zwischen einer und zwei Minuten», sagt Piper. Anschliessend kann man noch kalt duschen oder kurz ins Kaltwasserbecken eintauchen. Auf diese Weise ist die Abkühlzeit ungefähr gleich lang wie die Zeit in der Sauna.
Wie viele Gänge?
Saunameister Piper empfiehlt drei Saunagänge. Die Länge der Pausen dazwischen sind individuell. Hat man sich sehr gut abgekühlt, braucht es keine Ruhezeit, sagt Piper. «Aber zum Wellness gehören Pausen einfach dazu.»
Wozu das Fussbad?
In einigen Saunaanlagen hat es auch Fussbäder. «Ein warmes Fussbad – und zwar vor dem Saunagang – ist für diejenigen gut, die nicht so schnell schwitzen», sagt der Saunameister. Auch nach dem Saunieren hilft ein warmes Fussbad. Man kühlt zwar mit Kneippschlauch und Dusche ab, der Körperkern bleibt aber warm. Dieser kühlt etwa eine Viertelstunde nach der Sauna ab – das klassische Nachschwitzen in der Garderobe beim Anziehen. Um dieses zu umgehen, empfiehlt Piper nach dem Abkühlen ein Fusswärmbad.
Wie oft in die Sauna?
Für einen Wellnesseffekt reicht ein Besuch mit drei Saunagängen pro Monat. «Für einen Gesundheitseffekt sind ein Besuch jede Woche oder alle zwei Wochen zu empfehlen», so der Saunameister.
Bei jedem Besuch geht es dreimal in die Sauna.
Duschmittel braucht man übrigens nach der Sauna keines mehr.
Wer jedoch regelmässig in die Sauna geht, verträgt die Hitze immer besser. «Ein einziger Saunagang ist für den Körper etwa so anstrengend wie ein Spaziergang.» Eine
Studie
bei finnischen Männern hat gezeigt, dass Saunieren mehrmals pro Woche das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt.
Gefährlich wird’s nur dann, wenn man sich in der Sauna zu schnell aus dem Liegen von der Holzbank erhebt. «Weil die Blutgefässe in der Hitze der Sauna geweitet sind, kann das Blut dann in die unteren Extremitäten versacken. So kann einem beim Verlassen der Sauna schon mal schwarz vor Augen werden», sagt Piper. Im schlimmsten Fall versage der Kreislauf.
Saunaregeln
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Vor dem ersten Saunagang wird gründlich geduscht, und zwar mit Duschmittel.
In der Sauna ist man nackt. Schliesslich kann man nur nackt richtig gut schwitzen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, sich in ein Saunatuch einzuwickeln. Keine falsche Scham, in der Sauna ist es in der Regel recht dunkel. Ausserhalb der Sauna ist es völlig in Ordnung, wenn man sich in ein Tuch hüllt.
Grüssen ist in Ordnung, wenn man die Sauna betritt. Anstarren in der Sauna gehört sich nicht.
Die goldene Regel lautet: kein Schweiss aufs Holz. Das heisst, man setzt oder legt sich auf ein Tuch, inklusive der Füsse. Deshalb nimmt man zwei Tücher mit, wenn man in die Sauna geht. Eins zum Abtrocknen, eins für den Saunagang. Zum Liegen nimmt man am besten ein zweifarbiges Tuch, sodass man für die nächste Runde weiss, auf welcher Seite man gelegen hat. Hat es ein Dampfbad, empfiehlt der Saunameister extra ein Gästehandtuch zum Draufsetzen. Auf den feuchten Fliesen kann es nämlich fremde Keime haben.
Der Aufguss in einer öffentlichen Sauna wird nur vom Personal gemacht. Bei einer Überdosierung kann es zu einer Verpuffung und anschliessendem Brand kommen oder zu allergischen Reaktionen. Deshalb: Hände weg vom Aufguss.
Ruhe! Im Ruheraum oder in der Sauna ist Ruhe geboten – vor allem, wenn man mit Unbekannten den Raum teilt.
Der Experte empfiehlt deshalb, sich vor dem Verlassen der Sauna zuerst aufzusetzen und so ein paar Minuten zu warten, bevor man aufsteht. Eine weitere Gefahr lauert, wenn man nach Sauna zum Abkühlen raus in der Kälte geht und einfach stehen bleibt. Auch da kann der Kreislauf versagen, weil das Blut in die unteren Extremitäten fliesst. Was dagegen hilft: Bewegung während dem Abkühlen draussen.
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