Zum Inhalt springen

Seniorenklettern Von Seil und Karabiner profitieren auch Ältere

Wer alt ist, geht Schwimmen, Biken oder Wandern – dies ist die landläufige Meinung. Altersmediziner sind allerdings von einer anderen Aktivität für Senioren noch viel mehr angetan. Einer Sportart, die man eher mit jungen Athleten als mit Rentnern in Verbindung bringt: Sportklettern.

Mit zunehmendem Alter bewegen sich die Menschen oft zu wenig. Die Kräfte lassen nach und es fällt immer schwerer, alltägliche Aufgaben zu meistern. Manchmal kommt es sogar zu folgenschweren Stürzen. Bewegung ist deshalb auch im Alter wichtig, sie fördert die Gesundheit und gibt mehr Sicherheit. Ärzte empfehlen vor allem Schwimmen, Walken, Krafttraining oder Velofahren. Tatsächlich könnte aber eine Sportart, die man wohl kaum mit Senioren in Verbindung bringt, noch besser für die Fitness im Alter sein: Klettern.

Zig Vorteile

Es ist die Vielseitigkeit des Klettersports, der ihn so attraktiv macht. Das Klettern beansprucht alle Muskelgruppen. Es strafft den ganzen Körper, stärkt den Rücken, die Arme, die Finger und wirkt sich positiv auf Sensomotorik, Gleichgewichtssinn und Beweglichkeit aus. Auch die Kondition verbessert sich, da der Kreislauf ständig belastet wird. Nicht zuletzt steigert therapeutisches Klettern Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

Mehr zum Thema

Muskelaktivität stärkt zudem auch das Skelett per se, Klettern dient insofern auch als Osteoporose-Prophylaxe. Für Patientinnen und Patienten mit Osteoporose eignet sich das therapeutische Klettern erfahrungsgemäss besonders gut. Es kräftigt nämlich einerseits die Muskeln des gesamten Körpers, und kräftigere Muskeln stützen die Knochen.

Andererseits werden durch das Klettern die Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit trainiert, und wer beweglich ist und eine gute Koordinationsfähigkeit hat, stürzt nicht so leicht. Da der Körper – im Gegensatz zum Joggen zum Beispiel – immer nur das eigene Gewicht und keine Zusatzbelastung tragen muss, werden auch die Gelenke geschont.

Dual Tasking

Und zum Schluss fördert das Klettern auch das sogenannte Dual Tasking. Gleichzeitiges Gehen mit anstrengendem Nachdenken oder Reden übersteigt die Fähigkeit älterer Menschen oft. Sie bleiben etwa stehen, um eine Frage zu beantworten. Klettern beansprucht sowohl Körper als auch Geist und trainiert die Fähigkeit, gleichzeitig zwei Dinge zu tun. Altersmediziner schätzen das Sportklettern deshalb gerade für ältere Menschen als besonders wertvoll ein.

Eine Alterslimite gibt es bei den speziell konfektionierten Kursen für Senioren nicht. Wer sich fit fühlt, kann auch klettern. Eine gewisse Grundfitness sollte vorhanden sein und wer gesundheitliche Probleme hat, sollte sich vorab beim Arzt untersuchen lassen.

Meistgelesene Artikel