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Trainieren für das Leben im Rollstuhl

Das tragische Unglück bewegte die ganze Schweiz: Beim Playoff-Halbfinale verletzt sich Eishockey-Profi Ronny Keller so schwer, dass er querschnittgelähmt bleibt. Seit rund zwei Monaten absolviert er nun «das härteste Trainingslager des Lebens» in Nottwil: Die Vorbereitung auf ein Leben im Rollstuhl.

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Zwei Monate ist es her, seit dem NLB-Eishockeyaner Ronny Keller das Unglück widerfuhr: Im Playoff-Halbfinale zwischen Olten und Langenthal kommt es zum verhängnisvollen Zweikampf. Ronny Keller stürzt in die Bande. Dabei wird sein vierter Brustwirbel so schwer verletzt, dass er querschnittgelähmt bleibt. Unterhalb der Brustwarzen spürt der Spitzensportler seinen Körper nicht mehr.

Neues Körpergefühl

Seit einigen Wochen trainiert Ronny Keller nun Tag für Tag sein neues Leben im Rollstuhl. Es sei das härteste Trainingslager, das er je gemacht habe, sagt der 32jährige. Denn alles ist neu und wenn immer eine Übung zu sitzen scheint, kommen ein nächster Schritt dazu.

Dinge sind plötzlich eine riesige Herausforderung, die früher nicht einmal Beachtung fanden – das Einsteigen ins Auto zum Beispiel. Ein zentrales Problem dabei ist die fehlende Rumpfmuskulatur. Weil er diese nicht aktivieren kann, fällt es schwer Balance zu halten. Hier muss Keller ein komplett neues Körpergefühl entwickeln

Nicht damit gerechnet

Dazu kommen aber auch viele Dinge, die einem oft nicht bewusst sind: Das Blasen- und Darm-Management zu Beispiel. Auch hier funktioniert nichts mehr wie früher. Ein weiteres grosses Thema sind zudem die Druckstellen, die unbemerkt im Rollstuhl entstehen können.

Doch Ronny Keller nimmt die Herausforderung an. Bei allen Tiefs – er will so schnell wie möglich wieder ein unabhängiges Leben führen. Und da kommt ihm sein Kampfeswille entgegen, den er als Sportler in sich trägt.

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