Auch wenn ausserhalb von Sierra Leone, Liberia und Guinea eine Infektion mit Ebola wenig wahrscheinlich ist, lässt die Seuche Afrikareisende nicht kalt: Manch einen, der diesen Sommer Ferien auf dem schwarzen Kontinent gebucht hat, beschleicht angesichts der täglichen Hiobsbotschaften ein ungutes Gefühl.
Haben Afrika-Touristen Anlass zur Sorge? Der «Ratgeber» hat mit Christoph Hatz, Chefarzt des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts Swiss TPH gesprochen.
«Die betroffenen Länder sind per se keine Tourismus-Destinationen. Zudem sind sie nun ja auch weitgehend abgeschottet», hält Hatz grundsätzlich fest. Wer trotzdem in diese Länder reist, etwa aus geschäftlichen Gründen oder um humanitäre Hilfe zu leisten, müsse zwar keine Angst vor einer Erkrankung haben – wohl aber grossen Respekt und die gebotenen Vorsichtsmassnahmen genau befolgen. Denn bei Ebola handle es sich zweifellos um eine extrem gefährliche Krankheit.
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Touristen in den üblichen Reiseländern empfiehlt Hatz, generell keine Spitäler oder Armenviertel zu besuchen und grössere Menschenansammlungen wie Hochzeiten oder Märkte eher zu meiden. In erster Linie gelte es, den Kontakt zu möglicherweise infektiösen Körperflüssigkeiten zu vermeiden.
Krank zurück – was tun?
Wer während der Ferien erkrankt oder krank nach Hause kommt, braucht nicht gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen. «Auch wenn vereinzelt Fälle ausserhalb von Sierra Leone, Liberia und Guinea aufgetreten sind, darf man jetzt nicht ganz Afrika zum Ebola-Gebiet deklarieren», hält Tropenmediziner Hatz fest.
Wer also mit Fieber nach Hause kommt, soll sich zunächst einmal ganz normal beim Hausarzt oder einem Tropenmediziner abklären lassen. «Da gilt es in erster Linie, eine viel wahrscheinlichere Malaria-Infektion auszuschliessen», betont Hatz. «Diese gefährliche Tropenkrankheit gerät vor lauter Ebola gerade etwas zu sehr aus dem Fokus!»