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«Versuchskaninchen» #12 Abgetaucht und tief entspannt

Aquatische Körperarbeit ist eine Art Massage im Wasser. Im schwerelosen Raum entspannt sich der Körper besonders schnell. Das ist einerseits sehr erholsam, soll andererseits aber auch gegen Beschwerden wie Gelenkschmerzen helfen. Das «Versuchskaninchen» testet «Watsu» und «Wata»

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Die Aquatische Körperarbeit unterscheidet zwei unterschiedliche Formen. Beim Wasser-Shiatsu bleibt der Kopf immer über Wasser, beim Wasser-Tanz wird der Patient komplett ins Wasser eingetaucht.

Wasser-Shiatsu, kurz «Watsu», ist in den 80er-Jahren in den USA entstanden. Zehn Jahre später schwappte die aquatische Körperarbeit auch in die Schweiz über. Watsu ist eigentlich Shiatsu im Wasser – entstanden aus der traditionellen chinesischen Massage. Das Wasser als Urelement des Lebens spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei angenehmen 35 Grad Wassertemperatur und im schwerelosen Zustand entspannen sich Körper und Geist besonders schnell. Was neben einem Wellness-Effekt auch einen therapeutischen Nutzen haben soll.

Der Therapeut bewegt den Patienten während der Behandlung im brusttiefen Wasser langsam an der Oberfläche hin und her. Die Augen werden zur Entspannung geschlossen und die Ohren sind untergetaucht, so dass keine anderen Geräusche die Therapie stören und die Entspannung beeinflussen oder gar verhindern können. Es ist wichtig, dass sich die Person ganz auf sich selbst konzentrieren kann.

Abtauchen für Fortgeschrittene

Wer sich beim Watsu wohl fühlt, kann sich auch auf die zweite Methode einlassen: den Wassertanz, kurz «Wata». Hier wird der Kunde zusätzlich komplett und bis zu einer halben Minute lang ins Wasser untergetaucht. Eine Nasenklemme verhindert, dass dabei Wasser in die Nase läuft. Die fliessenden Bewegungen beim Wata erinnern ans klassische Ballett oder an schwimmende Delfine. Der Körper wird vom Therapeuten in einer wellenförmigen Bewegung hin und her und auf und ab geführt, wobei sich die Über- und Unterwassersequenzen abwechseln.

Wichtig ist, dass sich der Patient dabei völlig aufgibt und die Muskeln absolut entspannt. Und der Therapeut stellt sich in den Bewegungen auf den Atemrhythmus des Klienten ein .

Der Vorteil von Wasser

Die tragende Eigenschaft des Wassers lässt uneingeschränkte dreidimensionale Bewegungen zu, die so an Land nicht möglich sind. Die Muskelspannung sinkt, der Bewegungsapparat wird locker und der ganze Körper entspannt. Gerade bei Personen mit Rückenschmerzen oder Gelenkschmerzen kann die schonende Wassertherapie – ohne Druck von aussen – Schmerzen lindern helfen.

Die Aquatische Körperarbeit verstärke zudem die Durchblutung von Haut, Muskeln und Bindegewebe und senke Blutdruck und Herzfrequenz. Die Therapie im Wasser entlastet Gelenke und Bandscheiben und durch die sanften Dehnungen wird die Beweglichkeit verbessert.

Watsu und Wata können Alternativen oder Ergänzungen für Unfallopfer mit Schmerzen, aber auch für Personen mit chronischen Schmerzen sein. Aber nicht nur der Körper, auch der Geist profitiere. Die Therapie könne helfen Stress abzubauen, sie entspannt und lässt einem Raum und Zeit vergessen – zum Beispiel beim Verarbeiten von Traumata. Und für eine Auszeit als Wellness-Anwendung tut die Aquatische Körperarbeit sicher jedem gut.

Watsu und Wata finden in Einzelsitzungen statt. Eine Sitzung dauert eine Stunde und kostet je nach Badeeintritt zwischen 120 und 150 Franken.

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