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Was wir nicht kennen, essen wir (noch) nicht

Rösti, Spaghetti, Sushi: Die Küche wird immer bunter. Wieso sollten sich also nicht in einigen Jahren Insekten und Algen dazu gesellen.

Roher Fisch? Für viele noch vor wenigen Jahrzehnten eine abwegige Vorstellung. Heute weiss jedes Kind, dass er in feinen Sushi steckt. Die Einstellung gegenüber bestimmten Lebensmitteln ist also nicht in Stein gemeisselt, sondern passt sich den gesellschaftlichen Veränderungen an. «Je weniger Platz wir zur Verfügung haben und je knapper die Nahrungsmittel werden, desto eher müssen wir auf andere Lebensmittelquellen umsteigen», sagt Kulinarik-Experte Patrick Zbinden. «Gut möglich, dass wir in naher Zukunft Insekten, Algen und Gräser essen werden.»

Vielleicht braucht es noch einige Zeit, bis man sich beim Anblick von Heuschrecken oder Maden auf dem Teller nicht mehr gruselt. Andere Verarbeitungsformen könnten den Einstieg in diese neue Nahrungsquelle jedoch erleichtern. Pürierte Heuschrecken über der Pasta könnten so eine Möglichkeit sein, meint Patrick Zbinden. Über die Jahre hinweg wird der Umgang mit solchen neuen Lebensmitteln dann immer natürlicher und alltäglicher – genauso, wie beispielsweise mit blauen Lebensmitteln. Über Jahrzehnte haben Kinder bei Tests blaue Lebensmittel abgelehnt, vermutlich, weil diese Farbe bei Essbaren aus der Natur nicht vorkommt. Bis die blauen Schokoladekügelchen mit den zwei kleinen «m» darauf auch in blau zu kaufen waren.

Der Spass am Gruseln

Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungsansätze: Entweder hat sich unser Essverhalten weit von der Natur entfremdet oder der Reiz von ekligen und fremden Nahrungsmitteln weckt die Neugier aus, solche Lebensmittel zu probieren. Man darf also gespannt sein, was die kulinarische Zukunft bringt.

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