Die einen schwärmen – andere warnen. Frauen nach der Menopause fühlen sich durch Hormonersatztherapien befreit von lästigen Wechseljahreseschwerden. Doch wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen?
Spätestens ab den 1980er Jahren galt die Hormonersatztherapie als die Heilsbringerin. 2002 geriet sie in Verruf.
In den USA war eine breitangelegte Studie abgebrochen worden – wegen vermeintlich hoher Risiken, infolge einer Hormonersatztherapie an Brustkrebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken.
Neue Daten durch Langzeit-Beobachtung
Nach dem Abbruch der Studie wurden die 27'000 Teilnehmerinnen weiter beobachtet. Studienautorinnen wie Joan Manson interessierten sich vor allem für die Mortalitätsraten speziell für die Sterbezahlen durch Krebs- oder Herzkreislauf-Erkrankungen. Die aktuellen Daten überraschen: «Wir fanden heraus, dass kein Rückgang oder Anstieg zu verzeichnen war.»
Warnung vor der Entwarnung
Die Erleichterung über die guten Nachrichten aus den USA währte nicht lang. Das deutsche Arznei-Telegramm warnt bereits vor einer vorschnellen Entwarnung: Auch, wenn Frau vielleicht nicht daran stirbt – das Risiko einer Brustkrebserkrankung infolge einer Hormonersatztherapie bleibe bestehen.