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Wie viel Höhenluft ertragen kranke Herzen?

Oft empfehlen Ärzte ihren Herzpatienten 2500 m.ü.M. als maximale Berghöhe. Spezialisten am Inselspital in Bern wollen nun mit Hilfe einer Höhenverträglichkeits-Studie herausfinden, ob Empfehlung und Höhenlimite überhaupt Sinn machen.

Ab welcher Höhe kann es für Herzkranke gefährlich werden? Sind Ferien in den Bergen für Herzpatienten ein Risiko? Ist Höhendruck nach einer Herzoperation problematisch fürs Herz? Auf solche und ähnliche Fragen stösst man im Internet zuhauf. Und auch auf der Website der Jungfraubahnen  liest der interessierte Reisende: «Patienten nach einem erfolgreichen Eingriff an den Herzkranzgefässen können, wenn sie im Flachland voll leistungsfähig sind und nicht an Angina pectoris leiden, nach Rücksprache mit ihrem Arzt einen Höhenaufenthalt planen. Für Patienten mit Herzerweiterung und einer eingeschränkten Pumpleistung des Herzens ist ein Aufenthalt auf dem Jungfraujoch nach vorgängiger ärztlicher Beratung möglich, falls die Leistungsfähigkeit in der Ebene nicht schwer eingeschränkt ist.»

Viele Ärzte gehen deshalb bei Herzpatienten lieber kein Risiko ein, als allenfalls eine böse Überraschung zu erleben.

Sauerstoffmangel stresst das Herz

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Die Berge sind ein beliebtes Ausflugsziel für viele Menschen. Tatsächlich ist ein Aufenthalt in diesen Höhen für den menschlichen Organismus aber auch eine Belastung und kann bei manchen Herzerkrankungen zu massiven Problemen führen. Denn mit zunehmender Höhe nimmt der Sauerstoffgehalt in der Luft ab. Um dies zu kompensieren, pumpt das Herz mehr Blut in den Kreislauf, es schlägt schneller und benötigt dadurch selbst mehr Sauerstoff.

Ein gesundes Herzkreislauf-System hat genügend Reserven, um diese zusätzliche Belastung zu meistern. Wie verhält es sich aber bei Menschen mit kranken Herzen? Welche Höhen dürfen Herzpatienten noch aufsuchen, und wie gefährlich ist dabei die körperliche Belastung?

Trotz dieser Problematik sollten Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit keinesfalls generell auf Skifahren und Wandern in den Bergen verzichten. Regelmässige Bewegung ist ja gerade eines der besten Mittel, um ein Voranschreiten der Herzerkrankung zu verhindern. Ein genereller Verzicht macht also keinen Sinn.

Magere Faktenlage

Verlässliche Daten gibt es bisher kaum. Spezialisten am Inselspital in Bern haben sich deshalb einen ganz speziellen Studienort für diese Fragestellungen ausgesucht: Eine der höchstgelegenen Touristenattraktionen der Schweiz, das Jungfraujoch auf 3454 Metern über Meer.

Die ersten Tests wurden mit Erwachsenen durchgeführt. Die Studienergebnisse haben dabei gezeigt, dass Patienten, die während einem Belastungstest in der Ebene beschwerdefrei und altersentsprechend leistungsfähig sind, die Mehrbelastung in dieser Höhe ihrem Körper durchaus zumuten können. Patienten hingegen, die Beschwerden haben oder an einer Herzschwäche leiden, sollten weiterhin nicht über 2000 m.ü.M. aufsteigen.

Wie es bei jungen Menschen aussieht, wird sich bald zeigen: Auf dem Jungfraujoch laufen aktuell Tests mit Jugendlichen bis 16 Jahren, die einen angeborenen Herzfehler haben.

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