Der Name «Unterwegs im Ohr» ist Programm. Denn was man im Naturhistorischen Museum in Basel zu sehen bekommt, ist keine klassische Ausstellung. Sondern ein liebevoll gemachter Erlebnisrundgang. Er wartet mit einer ganzen Reihe von Experimenten auf, die zum Ausprobieren einladen.
Da steht zum Beispiel ein Kasten, cirka zwei Meter hoch, bespannt mit sechs Gitarrensaiten. Diese Installation macht auf verblüffende Weise sichtbar, wie Schall aussieht: Mit Hilfe einer optischen Täuschung wird die Schwingung der Saiten verlangsamt, sodass das menschliche Auge folgen kann.
Im menschlichen Ohr herumspazieren
Durch eine riesige Ohrmuschel kann man schliesslich ins menschliche Ohr hineingehen: Man betritt einen Ausstellungsraum, der ein riesiges, stilisiertes Innenohr darstellt – aus Plastik, Stoff und Holz, 400-fach vergrössert.
Hier hat das Trommelfell mit über zwei Metern Durchmesser die Grösse einer einer Flugzeugturbine. Die Gehörknöchelchen, die kleinsten Knochen im menschlichen Skelett, hängen wie gewaltige Walknochen von der Decke.
Am besten zu zweit oder als Gruppe
Kurator Loïc Costeur hat den Fokus der Ausstellung aufs Ausprobieren, Anfassen und Spielen gelegt. Texte und Erklärungen sind in der Ausstellung eher sparsam gehalten – vielleicht etwas zu sparsam. Manche der Experimente und Ausstellungsstücke erschliessen sich nicht gleich von alleine.
Da und dort wären genauere Erklärungen hilfreich. Doch kann man sich auch die Zeit nehmen und weiter forschen, auf dass sich einem die Dinge erschliessen.
Am besten tut man dies wohl zu zweit oder als Gruppe. Denn so lässt sich zum Beispiel auch erleben, wie unterschiedlich Gehör und Gleichgewichtssinn von Mensch zu Mensch sind.
Zum Beispiel, wenn man über Kopfhörer einen schrillen Ton hört, der immer höher wird. Ab einer gewissen Höhe hört man nichts mehr – ab welcher Höhe ist bei allen unterschiedlich.