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Gesicht verziehen verboten Britische «Brokkoli-Studie» zeigt: Das Auge isst mit

Eine britische Brokkoli-Studie zeigt: Wer beim Gemüse-Essen das Gesicht verzieht, verdirbt seinem Gegenüber den Appetit.

Schlechte Laune schlägt auf den Magen. Selbst dann, wenn man selbst eigentlich guter Dinge ist. Es genügt, ins verzogene Gesicht eines Menschen zu blicken und schon schwindet der eigene Appetit. Jedenfalls beim Essen von Brokkoli.

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Essen und Psyche: emotionales Essen
aus A point vom 09.01.2024. Bild: d
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 57 Sekunden.

Ein britisches Team hat die ansteckende Wirkung von Brokkoli-Aversionen studiert. Sie spielten zweihundert Frauen Videoclips von Menschen vor, die rohen Brokkoli verspeisten – mit einem Lächeln, einem neutralen Ausdruck oder mit einer Ekelmiene.

Warum nur weibliche Versuchspersonen

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Das Forscherinnen-Team der britischen Universität Aniston arbeitete in dieser Studie bewusst nur mit weiblichen Personen. Die Wissenschaftlerinnen wollten vermeiden, dass es zu Verzerrungen kommt. Denn gerade das Essverhalten ist stark beeinflusst vom Geschlecht. Frauen reagieren unterschiedlich auf Rollenmodelle. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass viel mehr Frauen von Essstörungen betroffen sind als Männer. Allerdings erkranken auch Männer immer häufiger an einer Essstörung.

Das Resultat: Videos von Menschen mit angewidertem Gesichtsausdruck nahmen den Probandinnen die Lust auf Brokkoli. Fröhliche Brokkoli-Esser dagegen wirkten nicht appetitsteigernd.

Kindern kann man was vormachen

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Während die erwachsenen Frauen in der aktuellen Studie das Lächeln der Brokkoli-Esser mehrheitlich als gestellt empfanden, gilt dies für Kinder nicht. Ihnen kann man noch etwas vormachen. So das Ergebnis einer früheren Studie desselben Labs an der Aston University. Zeigten Erwachsene beim Essen von Brokkoli einen positiven Gesichtsausdruck, schlugen die Kinder zu. Beim Essen wohlgemerkt. Schauten die Kinder fröhlichen Gemüseessern zu, mampften sie nachher die doppelte Menge an Brokkoli als üblich.

Frühere Forschung liess das Gegenteil vermuten: Verhalten wird eher imitiert, wenn es positive Konsequenzen hat. Beim Essen ist das offensichtlich anders. Denn die Forscherinnen schliessen aus den unerwarteten Ergebnissen, dass Ekel im Zusammenhang mit Nahrung eine schützende Wirkung hat. Zu merken, dass eine Substanz potenziell gesundheitsschädlich ist, kann Leben retten.

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