Schweizer Älpler stellen über den Sommer immer mehr Hilfs-Sennen aus dem Ausland ein, da es zu wenig einheimisches Personal gibt. So auch der Glarner Bauer Willi Pianta aus Mollis: Im vergangenen Jahr arbeitete er mit einem Deutschen auf seiner Alp zusammen. Er sei Anwalt gewesen, erzählt Pianta, der in den Bergen eine Auszeit gesucht habe. In diesem Sommer wird er sich wahrscheinlich wieder für einen Hilfssennen aus Deutschland entscheiden.
Die ausländischen Helfer – die meisten stammen aus Deutschland - bewerben sich in Scharen auf der Älpler-Plattform «zalp.ch». Doch oft verfügen sie über zu wenig Erfahrung oder haben falsche Vorstellungen vom Alpleben, erklärt Giorgio Hösli, der Betreiber der Internetseite.
«Viele stellen sich die Alp mit lustigen Kühen und schöner Bergkulisse vor», sagt er, «diese Heidi-Idylle steckt ganz tief in den Köpfen der ausländischen Bewerber. Und selbst wenn wir ihnen sagen, dass diese Arbeit streng ist, wollen sie es nicht richtig wahrhaben.»
Eine der vielen Bewerber ist die deutsche Fitnesstrainerin Diana Jablonski aus Silz im Rheinland-Pfalz. Sie habe keine romantischen Vorstellungen vom Alpleben, betont sie. Vielmehr möchte sie in den Schweizer Bergen das Alpkäsen lernen. Auf die Frage, ob sie Erfahrung mit Kühen habe, sagt sie allerdings: «Ich habe leider keine praktischen Erfahrungen vorzuweisen, doch ich würde dies gerne lernen. Ich kenne den Umgang mit anderen Tieren und glaube nicht, dass mir das allzu schwerfallen wird.»