Hungrig, durstig und orientierungslos auf der Flucht durch mehrere Wüsten: Francisco und seine Tochter Amelia, die Hauptfiguren in «Cloud Chasers», sterben viele Tode. Hoffnung? Nicht in dieser Welt.
So wenig wie schon in «Frontiers – You’ve reached Fortress Europe». Das Game aus dem Jahr 2012 lässt den Versuch, von Afrika oder anderswo nach Europa zu gelangen, in düsteren Bildern aufleben – angelehnt an Eindrücke bei Recherchen, die Mitglieder der Künstlergruppe Gold extra vor Ort gemacht hatten.
Solche «Serious Games» haben den Anspruch, die Spielerinnen und Spieler das Schicksal von Flüchtlingen nachempfinden zu lassen. So wie auch «Papers, Please»: ein Rollenspiel über die Tätigkeit eines Grenzwächters, der immer wieder entscheiden muss, welche Menschen er ins Land lässt und wen nicht – mulmige Bauchgefühle und Gewissensbisse inklusive.
Reaktionen von Lob bis Vorwurf
Schon auf «Frontiers» waren die Reaktionen zwiespältig. Eine Vertreterin von Amnesty International begrüsste den Ansatz zwar gegenüber Spiegel online – doch sie sorgte sich zugleich über die spielerische Art des Umgangs mit dem Thema. Von anderer Seite wurde den Machern sogar Zynismus vorgeworfen.
Sollen Games mehr als Unterhaltung sein? Und funktioniert dieser Ansatz? Der TV-Beitrag von «nano», siehe Video oben, befasst sich mit diesen Fragen.
Mehr lesen? Game-Reviews von SRF Digital zu «Cloud Chasers» und «Papers, Please».