Für diese Art von Verletzungen sei eine Attacke «die plausibelste Erklärung», schreiben die Forscher im Magazin «PLOS ONE». Der Schädel des Neandertalers wurde in Sima de los Huesos gefunden: einer archäologischen Fundstätte in einem Höhlensystem.
Die Überreste – «Cranium 17» genannt – liessen sich fast ganz zusammensetzen. Der Schädel hat zwei Frakturen an der Stirn, die vom selben Gegenstand stammen dürften. Laut den Forschern ist es «höchst unwahrscheinlich», dass ein Sturz oder Steinschlag die Ursache war: Den Mann müsste zwei Mal dasselbe Objekt getroffen haben.
Wäre der Schädel erst nach dem Tod verletzt worden – etwa durch Kannibalismus –, müsste man Schnittspuren sehen. Hätte der Mensch die Schläge überlebt, sähe man den Heilungsprozess, so die Forscher. Ihr Fazit: «Der früheste bekannte Fall von absichtlicher tödlicher Aggression, den man anhand von Urmenschen-Knochen rekonstruieren konnte.»