Heute bekam die Materialforscherin Nicola Spaldin (46) den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2015 verliehen. Im Hamburger Rathaus wird die britische Wissenschaftlerin für bahnbrechende Erkenntnisse in der Materialforschung ausgezeichnet.
Nicola Spaldin hat echte Pionierarbeit geleistet: Sie hat die theoretischen Grundlagen für die neuartige Stoffklasse der Multiferroika gelegt. Multiferroika sind kristalline chemische Verbindungen von Metallen und Sauerstoff, die sowohl auf elektrische als auch auf magnetische Felder reagieren.
Pionierin der digitalen Datenspeicherung
Die magnetische Ordnung in diesen Kristallen lässt sich mit Hilfe elektrischer Felder beeinflussen. Damit sind Multiferroika prädestiniert für ultraschnelle, extrem kleine und sehr energieeffiziente Computer der Zukunft. Sie könnten das Silizium in den Chips ersetzen, dem die heutigen PCs und Smartphones ihre Rechenfähigkeit verdanken.
Seit 2011 lebt und forscht die studierte Chemikerin und Geologin in Zürich. In einem eigenen Labor an der ETH setzt sie ihre Theorie erstmals in die Praxis um und kreiert neuartige kristalline Stoffe mit multiferroischen Eigenschaften.