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Mensch Im Grab einer Königin

Die Totenstadt Abu Sir südlich von Kairo ist eine Schatztruhe für Archäologen: Immer wieder entdecken sie dort neue Gräber. Nun sorgt die letzte Ruhestätte einer bislang unbekannten, aber wohl bedeutenden Frau für grosse Augen – und schürt Hoffnung auf neue Einsichten.

Die Fundstätte Abu Sir

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Rund 20 Kilometer südwestlich von Kairo liegt eine der bedeutendsten archäologischen Fundstätten. Dort befinden sich neben dem Grabmal von Pharao Raneferef auch Pyramiden seines Vaters und Grossvaters. Weitere Ruhestätten aus dem Mittleren Reich wurden für Priester angelegt, die am damaligen Totenkult in Ägypten beteiligt waren.

Wissenschaftler haben in Ägypten das Grab einer bisher unbekannten Königin entdeckt: Khentakawes III., Frau von Pharao Raneferef. Laut einer Mitteilung des Tschechischen Instituts für Ägyptologie wurde Khentakawes‘ Name in Inschriften auf den Wänden der Grabkammer entziffert. Sie würden ohne Zweifel besagen, dass sie «Frau des Königs» war – also die Gefährtin von Raneferef, der vor rund 4500 Jahren herrschte.

Das Grab befindet sich in der so genannten Totenstadt von Abu Sir (siehe Infobox rechts). Es hat die Form einer so genannten Mastaba, eines rechteckigen Baus aus Kalkstein, Vorläufer der Pyramiden.

Kunstvolle Vasen als Grabbeigaben

Die Ägyptologen aus Tschechien, die seit langem in der Region forschen, hatten es bereits im vergangenen Dezember freigelegt und taxieren es als bedeutenden Fund. Neben den Inschriften wurden auch Grabbeigaben gefunden: mehrere Kalkstein-Vasen und aus Kupfer gefertigte Werkzeuge.

Die Entdecker erhoffen sich nun Aufschlüsse über die fünfte Dynastie, die von etwa 2500 bis 2350 vor Christus währte. Pharao Raneferef wird von Forschern ein grosser Baueifer nachgesagt. So soll er zu Lebzeiten einen komplexen Sonnentempel in Auftrag gegeben haben, der aber bis heute nicht gefunden wurde.

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