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Mensch Mit 60 Schlangen unter einem Dach

Über 60 Schlangen leben im Keller von Familie Gomez im Zürcher Oberland. Grösster Stolz sind zwei Albino-Tigerpythons, die über fünf Meter lang sind. Damit für jede Schlange gesorgt ist, muss die ganze Familie anpacken.

45 Kilo Schlange wandern, auf drei Schultern verteilt, die Treppe hoch. Das grösste Haustier der Familie Gomez hat Ausgang. Um die Länge des Albino-Tigerpythons zu demonstrieren, nehmen das Ehepaar Gomez und Tochter Samira weit auseinander auf dem Sofa im Wohnzimmer Platz. Über ihre Oberschenkel schleicht ein Tier, das in freier Wildbahn sogar Leoparden erwürgt.

Katze und Hund hat die 12-jährige Samira deshalb kurz zuvor in die Küche gesperrt, zu deren eigenen Sicherheit. Sie selbst habe auch als kleines Kind keine Angst vor den Schlangen gehabt, erzählt sie, sei sie doch mit ihnen aufgewachsen: «Sie waren klein, ich war klein. Und dann wurden wir halt zusammen grösser.»

Haltebewilligung obligatorisch

Um so grosse Schlangen überhaupt im Haus haben zu dürfen, benötigte die Familie eine Haltebewilligung vom Veterinäramt und eine zusätzliche Haftpflichtversicherung – für den Fall, dass sich die Pythons aus dem Staub machen würden. «Es sind keine Kuscheltiere», sagt Vater José Gomez. Normalerweise sind die Schlangen in ihrem Terrarium mit verstärktem Glas eingeschlossen. Da man ihnen den nötigen Respekt entgegen bringe, habe es bisher keine ernsthaften Zwischenfälle gegeben.

Allerdings hat das Tigerpython-Männchen einmal den 39-jährigen Familienvater bei geöffneter Terrariumtür am Hals gepackt, als er Fieber hatte. Durch die erhöhte Körpertemperatur sei er der Schlange mit ihren Infrarotrezeptoren wohl besonders aufgefallen. Zudem habe sie nur seinen Kopf gesehen, da ein Teil seines Körpers durch das Terrarium verdeckt gewesen sei. «Als sie dann merkte, dass da noch etwas dran ist, liess sie sofort los». Es habe sich wie ein harter Schlag angefühlt. Mehr sei aber nicht passiert.

Ratten, Mäuse und zwei Kaninchen

Mutter Sandra Gomez kümmert sich insbesondere um den Nachwuchs der Tiere, der regelmässig schlüpft. Teilweise fressen die kleinen Schlangen noch nicht selbständig und müssen gestopft werden. Insgesamt verfüttert Familie Gomez ihren Schlangen 40-50 gefrorene Ratten und Mäuse pro Monat. Hinzu kommt je ein Kaninchen für die zwei Tigerpythons.

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