Oma ist die Beste, auch evolutionsbiologisch. Sie hilft beim Durchbringen der Kleinen – und Mütter können so mehr Babies bekommen. Je länger Grosi lebt, desto mehr Nachwuchs kann es geben. So setzten sich Gene durch, die die Lebensspanne der Menschen immer weiter erhöhten. Diese Langlebigkeit hat allerdings Konsequenzen, schreibt die US-Anthropologin Kristen Hawkes im Fachmagazin «PNAS».
Die Forscherin simulierte Gemeinschaften mit und ohne Grosseltern. In den langlebigen Gemeinschaften mit Grosseltern entstand über 30'000 bis 300'000 Jahre hinweg ein Ungleichgewicht: Weil Männer länger fruchtbar sind als Frauen, gab es einen Überschuss an zeugungsfähigen Männern.
Für Männer wurden deshalb langfristige Beziehungen sinvoller als nach neuen Partnerinnen zu suchen. Somit trage der «Grossmutter-Effekt» indirekt zu festen Paarbeziehungen bei, so Hawkes.