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Grossmutter im Vordergrund, Paar unscharf im Hintergrund
Legende: Wissenschaftliches Rätsel: Die Grossmutter ist ein evolutionsbiologisches Paradoxon und deswegen ein beliebtes Forschungsobjekt. Colourbox

Mensch Ohne Grosis keine Ehe

Biologisch macht es eigentlich keinen Sinn, dass Frauen nach der Menopause noch Jahrzehnte lang leben. Doch als Grosis sind sie für die Gemeinschaft wichtig – das wiederum beeinflusst unsere Lebenserwartung. Dieser Hypothese wird nun eins drauf gesetzt: ohne Oma keine langen Paarbeziehungen.

Oma ist die Beste, auch evolutionsbiologisch. Sie hilft beim Durchbringen der Kleinen – und Mütter können so mehr Babies bekommen. Je länger Grosi lebt, desto mehr Nachwuchs kann es geben. So setzten sich Gene durch, die die Lebensspanne der Menschen immer weiter erhöhten. Diese Langlebigkeit hat allerdings Konsequenzen, schreibt die US-Anthropologin Kristen Hawkes im Fachmagazin «PNAS».

Die Forscherin simulierte Gemeinschaften mit und ohne Grosseltern. In den langlebigen Gemeinschaften mit Grosseltern entstand über 30'000 bis 300'000 Jahre hinweg ein Ungleichgewicht: Weil Männer länger fruchtbar sind als Frauen, gab es einen Überschuss an zeugungsfähigen Männern.

Für Männer wurden deshalb langfristige Beziehungen sinvoller als nach neuen Partnerinnen zu suchen. Somit trage der «Grossmutter-Effekt» indirekt zu festen Paarbeziehungen bei, so Hawkes.

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