Seine Meinung ist gefragt: Ob Bären, Wolfsrudel oder Biber, der Wildtier-Experte und Jagdinspektor des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), Reinhard Schnidrig, kennt sich aus. Er setzt sich ein für ein Zusammenleben von Mensch und Tier in einem, sich überschneidenden Lebensraum.
Seine Faszination für Tiere hat er schon früh entdeckt und studierte Zoologie an der Universität in Bern. Schnidrig erhielt 1994 den Doktortitel für seine Untersuchungen, wie sich Freizeitaktivitäten auf Gämsen auswirken. Später war er auch als Redaktor und Tierfilmer bei der Sendung NETZ NATUR des Schweizer Fernsehens tätig und fand schliesslich den Weg zum Bafu.
Sein Engagement spiegelt sich auch in den Antworten auf unseren Fragebogen wider:
Ein guter Forscher würde nie …
seine Neugierde verlieren und denken, am Ende seiner Reise angekommen zu sein.
Zum Forscher gemacht hat mich …
die Faszination an Wildtieren und die Lust daran, draussen in der freien Natur unterwegs zu sein.
Den Forschungsplatz Schweiz finde ich …
zu theorielastig und zu wenig anwendungsorientiert.
Mein grösster Erfolg …
ist die Erforschung, wie sich Freizeitsport auf Wildtiere in der Schweiz auswirkt und die daraus erfolgten, rechtlich verankerten Einrichtungen von Ruhezonen.
Meine grösste Niederlage …
der Versuch, die Diskussion um den Wolf in meiner Heimat Wallis zu versachlichen.
Auf neue Ideen komme ich am besten …
morgens früh um vier bei meiner ersten Tasse Kaffee.
Das wichtigste Buch für meinen Werdegang ist …
«Haben oder Sein» von Erich Fromm.
Jungen Forschern in der Schweiz empfehle ich …
auf ihre Neigung zu hören, statt sich von Pflichtübungen erdrücken zu lassen.
Die grösste Herausforderung für Ihren Forschungszweig wird in den nächsten 20 Jahren sein …
Wege aufzuzeigen, wie der weltweite Schwund an Biodiversität aufgehalten werden kann.
Wenn ich nicht mehr Forscher sein könnte, würde ich …
Abenteurer werden.
Der überflüssigste Forschungszweig ist …
die Entwicklung von künstlicher Intelligenz – ein Spiel mit dem Feuer.