Eine Stadt wandelt sich immer mit der Gesellschaft. Was früher eine einsame Gasse war, ist heute eine belebte Einkaufsstrasse; alte Bauten werden durch moderne ersetzt. In St. Gallen sammelt eine Initiative Fotos von früher und zeigt, wie die abgebildeten Orte und Gebäude sich verändert haben.
Eine Stadt unterliegt dem permanenten Wandel. Altes wird abgebrochen, Neues in Windeseile hochgezogen. Manche Häuser und Plätze bekommen ein Facelifting. Im Zeitalter der omnipräsenten Baustellen gewöhnt sich das Auge schnell an Veränderungen. Das eben fertiggestellte Hochhaus gehört in kürzester Zeit schon zum Stadtbild. Die verschiedenen Baustile prägen die Epochen.
Eine Gruppe von Menschen, die in St. Gallen leben, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Baugeschichte der Gallus-Stadt unter die Lupe zu nehmen. Sie haben altes Bildmaterial gesucht, in Archiven gestöbert und via Facebook einen Aufruf gestartet. Gut 2000 Fotos sind so innert kürzester Zeit zusammengekommen. Die Facebookseite «Antikes & Verschwundenes St. Gallen» erlebt einen richtigen Boom.
Zwölf Fotos von Orten mit den grössten städtebaulichen Veränderungen haben es nun in einen Kalender geschafft. Kombiniert sind die antiken Bilder mit Aufnahmen aus der heutigen Zeit. Der Hobbyfotograf Marco Tedaldi hat sich dazu an der genau gleichen Stelle positioniert wie der Fotograf damals vor 80 oder 100 Jahren.
Das war nicht immer ganz ungefährlich, erzählt Marco Tedaldi: «Für den richtigen Standort musste ich mit meinem Stativ manchmal mitten auf einer stark befahrenen Hauptstrasse stehen. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denn man sieht wie die Entwicklung den Charakter der Stadt verändert haben.»
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