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Bild 1 von 8. Reicher Fundus:. Das Textilmuseum St. Gallen besitzt eine grosse Sammlung asiatischer Textilien. Bildquelle: Textilmuseum St. Gallen, Foto: Urs Bigler.
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Bild 2 von 8. Handwerkliche Extraklasse:. Stickereien und Muster auf Ausstellungsstücken. Bildquelle: Textilmuseum St. Gallen, Foto: Urs Bigler.
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Bild 3 von 8. Design-Import:. Eine Schweizer Stickerei nach asiatischem Vorbild vom Ende des 19. Jahrhunderts. Bildquelle: Textilmuseum St. Gallen, Foto: Linus Rieser.
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Bild 4 von 8. Befremdliches Bergmotiv:. Manche Ausstellungsstücke hinterlassen die Frage, welche Einflüsse dominierten: Darstellung einer Berglandschaft auf Seide aus der Zeit um 1900 bis 1910. Bildquelle: Textilmuseum St. Gallen, Foto: Linus Rieser.
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Bild 5 von 8. Schleichende Verwandlung:. Das klassische Edelweiss mit seinen kurzen, etwas steifen Blütenblättern…. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 8. …wurde durch den ostasiatischen Einfluss schwungvoller. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 8. Kulturell verwoben:. Das Schweizer Edelweiss mit chinesischen Glücks-Wolken. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Zurück im Heute:. Eine Fotowand zeigt Aufnahmen mit Spielarten von Bekleidung, die heutzutage in Japan in Mode sind. Bildquelle: Textilmuseum St. Gallen, Foto: Urs Bigler.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Westen einen regelrechten Asien-Boom. Egal, ob Kleider oder Wohngegenstände: Produkte aus China und Japan wurden mit einem Mal sehr beliebt. Die Textilindustrie in St. Gallen reagierte schnell auf diesen Trend und fabrizierte Stoffe mit asiatischen Mustern.
Es wurde nicht nur neu entworfen, sondern auch altbekannte Sujets wurden angepasst. So gerieten die sonst eher steifen und kurzen Blütenblätter des Edelweisses plötzlich länglicher und schwungvoller. In der Ausstellung «Kirschblüte und Edelweiss» (siehe Box) gibt es sogar ein Stück, in dem die Form der Alpenpflanze mit chinesischen Glücks-Wolken verbunden sind.
Ein Geben und Nehmen
Auch japanische Exporteure profitierten von der neuen Asien-Liebe der Europäer. Sie verkauften jedoch nicht die gleiche Ware wie in Japan, sondern speziell gestaltete Produkte. Sie waren am Geschmack der Käuferinnen und Käufer im Westen orientiert – also daran, was diese für typisch asiatisch hielten.
Handkehrum nahm in Japan die Nachfrage nach Stoffen aus der Schweiz zu – ein Einfluss, der bis heute spürbar ist: Schweizer Fabrikanten stellen bis heute spezielle «Japankollektionen» her. Auch diese Produkte sind freilich kaum originär, sondern an die Klischees in den Köpfen der Kundschaft angepasst.