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Birke hat ein «Mastjahr» Pollen im Hoch

Schlechte Nachrichten für Allergiker: 2018 ist die Pollenbelastung deutlich stärker als im Vorjahr. Und durch den Klimawandel dauert die Pollensaison auch noch länger.

Ein gelber Rand ziert seit heute die Trottoire: Der Regen hat den Blütenstaub von den Bäumen auf die Strassen gespült. Dieses Jahr leiden Allergiker besonders – 2018 ist ein ausgeprägtes Pollenjahr. In den letzten zwei Wochen wurde in der Messstation Payerne (VD) ein Spitzenwert von 2000 Birkenpollen pro Kubikmeter Luft gemessen. Die Werte sind zwar – verstärkt durch den Regen – zurückgegangen. Doch im Vergleich zum Vorjahr gibt es in der Saison 2018 deutlich mehr Pollenbelastung.

Die Pollenkonzentration der Birke ist 2018 deutlich stärker.
Legende: Die Pollenbelastung durch die Birke war im April 2018 deutlich höher als im Vorjahr. Puls/Meteo Schweiz

Klimatologin Regula Gehrig erklärt das Phänomen: «Im März war es noch kühl, im April sind die Temperaturen dann sehr schnell angestiegen». Esche und Birke seien daher schnell miteinander aufgeblüht. Die Pollenkonzentrationen waren in den letzten Wochen tagsüber und in der Nacht sehr hoch. Dazu habe es laut Gehrig auch noch wenig geregnet.

2018 ist ein sogenanntes «Mastjahr»

Im Frühling 2018 müssen Betroffene grundsätzlich mit deutlich mehr Pollen rechnen, denn Bäume wie die Birke haben dieses Jahr ein «Mastjahr». Weil das Produzieren der Blütenkätzchen die Birke viel Energie kostet, ruht sie jedes zweite Jahr und konzentriert sich auf das Wachstum von Blättern. 2017 war ein Ruhejahr. Dieses Jahr müssen Allergiker nun wieder mit sehr vielen Birkenpollen rechnen.

Birke und Esche haben im April Hochsaison

Tipps für Allergiker

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  • Duschen Sie abends. Damit können die Pollen nicht über die Haare auf Ihrem Kissen landen.
  • Lassen Sie lieber keine Wäsche draussen trocknen.
  • Halten Sie Fenster geschlossen und öffnen Sie die Fenster nur zum kurzen Stosslüften.
  • Statt draussen aktiv zu sein, sollten Sie Ihre sportlichen Aktivitäten ins Fitnesszentrum oder ins Wohnzimmer verlagern.
  • Tragen Sie wenn möglich stets eine Sonnenbrille, um das Schlimmste zu vermeiden.

Klimawandel verlängert Pollensaison

Und noch eine schlechte Nachricht für Allergiker: Die Pollensaison dauert immer länger. Noch vor 30 Jahren blühten Birke oder Hasel zwei bis drei Wochen später. Die Ursache dafür sehen Fachleute im Klimawandel. Klimatologin Regula Gehrig sagt dazu: «Früher gab es im Januar noch keine Haselpollen. Je wärmer es in den Wintermonaten ist, desto früher beginnt die Pollensaison.» Steigende Temperaturen und mehr CO2 spielen für Allergiker also eine grosse Rolle: «Bei zunehmendem CO2 können Bäume mehr Biomasse produzieren», so Gehrig.

Stadtbäume produzieren mehr Pollen

In den Städten sind die CO2-Werte höher, also gibt es dort mehr Pollenbelastung. Stadtbäume lösen zudem stärkere Reaktionen aus. Warum das so ist, erklärt Sereina de Zordo vom Allergiezentrum Schweiz: «Bäume, die an dicht befahrenen Strassen wachsen, sind mehr Stress ausgesetzt und produzieren dadurch mehr Stressproteine». Das mache Pollen aggressiver und löse damit mehr Symptome aus.

Sereina de Zordo rät, Heuschnupfen nicht einfach hinzunehmen, sondern die Symptome zu bekämpfen. Oder den Körper mit einer Desensibilisierung langsam an die Allergene zu gewöhnen.

Gewusst? Starke Gewitter sind Gefahr für Allergiker

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Starke Gewitter können heftige allergische Reaktionen auslösen. Beobachtet wurde dies vor zwei Jahren in Australien: Nach einem aussergewöhnlich starken Gewitter über Melbourne meldeten sich über 8000 Menschen in Spitälern wegen starker Atem- und Asthmabeschwerden. Forscher sehen die Gründe dafür im starken Abwind, welcher die Pollen aufwirbelt. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass sich die Pollenkörner mit Wasser vollsaugen und platzen. Das setzt kleine allergene Partikel frei. Auch hierzulande empfehlen Experten, dass Allergiker sich bei Gewittern in geschlossenen Räumen aufhalten und erst nach dem Regen die Fenster öffnen.

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