Die Forschungsergebnisse, an denen auch Fachleute vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) in Basel beteiligt waren, legen nahe, dass Flossenfüsser wie Robben und Seelöwen die «Kuriere» des Erregers waren.
Dies schürt Zweifel an der bisherigen Vermutung, dass europäische Seefahrer den Tuberkulose-Erreger im 15. Jahrhundert nach Amerika brachten.
Knochen als Indiz
Die neue Theorie fusst auf 1000 Jahre alten menschlichen Knochen aus Peru. Die Forscher fanden darin ein ausgestorbenes Bakterium, das mit dem heutigen Tuberkulose-Erreger in Robben verwandt ist. Dieser Stamm könne Menschen zwar krank machen, so Fachmann Sebastien Gagneux, doch eine Ansteckung sei sehr selten.
Dieser Verwandte des Tb-Bakteriums sei damals durch die Jagd und den Verzehr von Robben auf den Menschen übergegangen. Erkenntnisse darüber, wie dem Erreger der Sprung vom Tier auf den Menschen gelang, sollen künftig helfen, die Krankheit besser zu kontrollieren.