42 Tage lang hat die Seeadler-Mama gebrütet. Vergangenen Freitag schlüpfte dann das erste, am Sonntag das zweite Küken. Es war der zweite Versuch des Adlerpaares. Letztes Jahr hatte das Weibchen bereits zwei Eier gelegt und sie nach einiger Zeit wieder aus dem Horst geworfen.
«Es ist wie bei den Menschen», sagt Zora Nigg, die mit ihrem Mann den Greifvogelpark Buchs führt, «beim ersten Mal wissen auch wir oft nicht so genau, wie es geht.» Wenn es mit dem Nachwuchs aber einmal funktioniert hat, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es von nun an jedes Jahr Junge gibt.
Keine einfachen Adler
Seeadler sind keine einfachen Vögel für Züchter. Sie sind sehr aggressiv und es dauert, bis sich ein Pärchen findet. Die frisch gebackenen Eltern aus dem Vogelpark Buchs kennen sich schon seit beinahe fünf Jahren. «Bei diesen Tieren dauert es eben lange, bis sie sich näher kommen», weiss Zora Nigg aus Erfahrung.
Eines der beiden Küken wird nun von den Eltern im Horst gross gezogen und später an einen anderen Park weitergegeben. Das andere Tier ziehen die Parkbetreiber von Hand auf. Es bekommt Fisch und Fleisch zu fressen. Später soll es in die Flugshow des Parks integriert werden.
Sie ist eine gute Mutter
Hätten die Züchter beide Junge bei der Mutter gelassen, wäre die Gefahr gross gewesen, dass sie nur das ältere Küken füttert – oder aber das Ältere das jüngere Schwächere aus dem Nest wirft. So aber funktioniert es. Zora Nigg sagt: «Das Adler-Weibchen ist eine gute Mutter und verteidigt ihr Junges» – sogar ihrem Partner gegenüber.